Parallelwelten: Metaverse und Altcoin-Casino
Asien stellt den marginalen Krypto-Investor, Gedanken zum Altcoin-Casino, Anleitung fürs Metaverse und wo sind die guten Bitcoin-Kritiker?
Let’s gooo 🎢 Was dich heute erwartet:
Kenntnis-Level : 🟢 Einsteiger | 🟡 Fortgeschritten | 🔵 Experte
Video-Market-Update Januar 2023 🟡
Fünf Tipps für die ersten Schritte im Metaverse 🟡
Podcast der Woche 🟡
Bitcoin braucht bessere Kritiker, vor allem aus den eigenen Reihen 🟢
Memes der Woche 🟢
Insight DeFi auf Social Media: LinkedIn / Instagram / Twitter / YouTube / Telegram
🟡 Video-Market-Update Januar 2023
geschrieben und aufgenommen von Pascal Hügli
Im neusten Market-Update sprechen wir wieder einmal über das so wichtige Konzept der globalen Finanzliquidität und wie deren letzten Veränderungen den Nährboden für eine sogenannte “Echo-Bubble” legen könnten. Weiter versuchen wir zu spekulieren, wo die Kaufkraft für einen möglichen nächsten Hype herkommen könnte und welche Coins und Token im globalen Altcoin-Casino am ehesten davon profitieren würden.
🟡 Fünf Tipps für die ersten Schritte im Metaverse
geschrieben von Christoph Hess
Das Engagement von Kuble im Metaverse hängt eng mit der Geschichte der Zürcher Agentur zusammen. Diese wurde im Jahr 2009 gegründet, als sich mit dem Web 2.0 das Internet zuletzt radikal veränderte. Deshalb war es nur logisch, dass die Digital-Experten und -expertinnen auch den nächsten Entwicklungsschritt früh antizipieren würden.
Die aktuelle Situation ist denn auch mit dem Aufkommen von Social Media vor rund 15 Jahren vergleichbar: Im Metaverse ist noch vieles dynamisch und ungewiss, relevante Anwendungsfälle sind erst dabei zu entstehen, aber es zeichnet sich bereits ab, dass weitreichende Veränderungen auf sämtliche Branchen und die ganze Gesellschaft zukommen.
Kuble begleitet bereits zahlreiche Unternehmen bei ihren ersten Schritten im Metaverse. Zu Beginn eines Projekts stellen sich typischerweise Fragen wie: Welche Zielgruppen können wir erreichen? Welche Anwendungsfälle eignen sich? Und wie wird Erfolg gemessen?
Fünf Tipps aus dem Agentur-Alltag helfen beim Beantworten dieser Fragen.
1. Verknüpfung von Metaverse und Web3 berücksichtigen
Virtualität ist nur eine der Dimensionen, in denen sich das Internet verändert. Zudem wird diese Dimension erst dann richtig zum Tragen kommen, wenn VR-Brillen weit verbreitet sind, was aber noch länger dauern könnte als optimistischerweise angenommen.
Unabhängig davon transformiert Web3 bereits die Infrastruktur des Internets. Immer mehr Users nutzen Wallets für digitale Produkte und Dienstleistungen auf der Blockchain wie beispielsweise Tickets, Loyalty-Programme oder Gewinnspiele. Mit Wallets und Tokens können ausserdem sechs wesentliche Komponenten einer 360°-Strategie für das Metaverse und Web3 bedient werden, die im unten aufgeführten Template zusammengefasst sind und für Anwendungsfälle berücksichtigt werden sollten:
2. Mitarbeitenden neue Kompetenzen vermitteln
Um auch ein Angebot zu haben für Personen, die noch keine Projekte umsetzen und einfach mal dazulernen möchten, hat Kuble im Frühjahr 2022 die Metaverse-Academy gegründet. Dort können Lehrgänge besucht werden, die strategisches und operatives Grundlagenwissen vermitteln und grösstenteils im Metaverse stattfinden.
Das heisst, die Teilnehmenden wählen sich mit VR-Brillen in den Unterricht ein, weil so der Lerneffekt am besten ist. Jedes Unternehmen, das sich über die ersten Schritte hinaus erfolgreich im Metaverse positionieren möchte, muss solche Lernprozesse etablieren, um den Mitarbeitenden neue Kompetenzen zu vermitteln. Bei Kuble finden deshalb regelmässig Meetings in Horizon Workrooms statt.
3. “Content is King” gilt auch im Metaverse
Auch am diesjährigen WEF in Davos waren Kuble und die Metaverse Academy präsent. Im Rahmen einer Partnerschaft mit ArtMeta, CV Labs, Tezos und TrustSwap wurde ein Space auf Spatial kuratiert. Diese Metaverse-Applikation hat den Vorteil, dass sie nicht nur über VR-Brillen, sondern auch über eine Mobile App und den Desktop Computer zugänglich ist.
Das Programm umfasste Interviews, Diskussionen und Präsentationen über Themen wie Kunst, mentale Gesundheit und Gaming. Für alle Teilnehmenden bot sich ein einzigartiges Erlebnis. Das, weil sich das Publikum aus Leuten zusammensetzte, die vor Ort in Davos waren oder aber aus der ganzen Welt auf die Veranstaltungen aufmerksam wurden und im virtuellen Raum direkt mit den Avataren der eingeladenen Künstler und anderen Gäste interagieren konnten. Deshalb war der Space während vier Tagen immer wieder zu oberst in der Trending-Kategorie auf Spatial.
4. Anreize schaffen mit Gamification
Während bereits das Web 2.0 auch Mitmach-Web genannt wurde, sind die Interaktionsmöglichkeiten im Metaverse noch viel diverser und ausgeprägter. Funktionen wie Token Gating und Aktionen mit den Avatars ermöglichen Gamification, was wiederum Anreize schafft, dass sich Nutzer mehrmals oder über längere Zeit für die Präsenz eines Unternehmens im Metaverse interessieren.
So wie beispielsweise im Rahmen einer Kampagne mit Infotainment und Gaming-Inhalten von Credit Suisse auf Decentraland, das Kuble entwickelt hat. Es wird das UN-Sustainability-Goal 14 “Life below Water” thematisiert und die Nutzer werden aufgefordert, Plastikflaschen zu sammeln, um eine Unterwasserwelt zu reinigen. Als Belohnung kriegt man ein “Scuba Diving Wearable” (Tauchbekleidung) für seinen Avatar in Form eine FTs.
5. Use Cases an bestehenden Touchpoints ausrichten
Website, Social Media, Newsletters, Mobile Apps, Employee Advocacy, Webinars – über diese digitalen Touchpoints erreichen Unternehmen ihre Zielgruppen bereits. Diese helfen aber nicht nur bei der Lancierung von Anwendungsfällen, sondern sie zeigen auch, was für Interessen und Bedürfnisse relevant sein können für die ersten Schritte im Metaverse.
Kundenberatung: Die virtuelle Umgebung verwandelt ein ansonsten unspektakuläres Gespräch in ein immersives Erlebnis.
Marketing: Potenzielle Kunden und Kundinnen erleben im Metaverse neue Perspektiven auf Produkte und Dienstleistungen.
Media Relations: Journalisten und Journalistinnen sind besonders neugierig, wenn sie Unternehmen auf ihren ersten Schritten im Metaverse begleiten können.
HR: Im Rahmen eines Bewerbungsgesprächs im Metaverse können digitale Talente ihre Fähigkeiten noch besser präsentieren.
Events: Offline bereits erfolgreichen Konzepten verleiht das Metaverse eine neue und vor allem auch globale Dimension.
Sponsoring: Engagements im Sport oder für Kunst und Kultur passen perfekt zu Anwendungsfällen, die auf Immersion basieren und NFTs berücksichtigen.
Thought Leadership: Auch im Metaverse gilt es, mit den Experten und Expertinnen eines Unternehmens Themen zu besetzen – vergleichbar mit LinkedIn im Web 2.0.
Fazit
Bei den ersten Schritten im Metaverse sind neben passenden Anwendungsfällen vor allem auch Flexibilität und Freude am Experimentieren gefragt. Wer sich jetzt auf dieses Abenteuer einlässt, profitiert später von einem Wissensvorsprung, der sich für die Early Adopters schon im Web 2.0 ausgezahlt hat.
Autor: Christoph Hess ist Digital Strategist und Partner bei der Digital-Agentur Kuble, die im Frühjahr 2022 die Metaverse Academy gegründet hat. Daneben doziert er auch an Fachhochschulen zu Themen wie Social Media, Influencer Marketing und Thought Leadership.
🟡 Podcast der Woche
geschrieben von Pascal Hügli
Dieses 1 ½ stündige Gespräch ist lang, doch lohnt es sich, hier reinzuhören. Nilrun-mardux ist Urbit-Entwickler und globaler Weltenbürger. Urbit ist der Versuch, ein neues Betriebssystem zu kreieren, das Kryptotechnologien von Grund auf miteinbaut. Seine Voten zum aufkommenden Netzwerk-Zeitalter, das Leben als digitaler Nomade und souveränes Individuum sowie seine Ausführungen zu El Salvador und deren Krypto-Strategie fanden wir äusserst spannend.
🟢 Bitcoin braucht bessere Kritiker, vor allem aus den eigenen Reihen
geschrieben von Joël Kai Lenz
Es wäre kein Bärenmarkt 🐻, wenn die Kritik an Bitcoin aus dem Mainstream nicht zunehmen würde. Aussagen, wie Bitcoin sei tot, oder der Preis hat sogar das vorherige Allzeithoch unterschritten, was der Beginn des Endes von Bitcoin bedeuten würde, sind Favoriten, welche immer wieder aus der Trickkiste geholt werden.
Die Kritiker sind nicht nur die Mainstream-Medien, sondern auch prominente Namen wie Jamie Dimon, Peter Schiff und Peter Zeihan. Alle drei gerieten daher in den letzten drei Wochen ins Fadenkreuz der Bitcoin-Community. OK zugegeben, Peter Schiff ist immer im an vorderster Front dabei, wenn es um eine Attacke gegen Bitcoin geht…
Die Reaktion, auf die meist schlecht recherchierte Kritik, ist, dass man die Kerngruppe an Bitcoin-Gläubigen, oft auch Bitcoin Maxis genannt, auf Twitter mit Gegenreaktionen vorfindet. Meistens ist dies ein Mix aus Memes, wiederverwendeten Aussagen oder extremen Reaktionen. Diese Maximalisten seien ein verzichtbarer Teil der Bitcoin-Bewegung, schliesslich müsse man laut und nervig sein, um die Leute auf die Gefahren ausserhalb der Bitcoin-Welt aufmerksam zu machen.
Was der springende Punkt dieses Artikels ist. Oft hören wir Aussagen wie “Bitcoin needs better critics” oder “Bitcoin is money for your enemies”. Sobald jedoch ein Kritiker berechtigte Fragen stellt, dreht die Hardcore-Bitcoin-Community durch und wechselt in den Kampfmodus. Auch wenn ein Kritikpunkt falsch ist, was ja mehr an der fehlenden Bildung liegt und nicht an der Person selbst, wird der Kritiker gleich persönlich attackiert. Da solche Reaktionen zu nichts Positivem führen, ausser vielleicht zu ein paar Follower aus der Bitcoin-Community für den Kritisierenden, müssen wir einen anderen Ansatz finden.
💡Selbstkritik als Lösung für Massenadoption
Ich bin der Überzeugung, dass die beste Kritik immer noch die aus den eigenen Reihen ist. Auch wenn interne Kritiker im ersten Schritt ein hartes Leben haben, sind sie eine wichtige Kerngruppe für die Massenadoption von Bitcoin in den nächsten Jahren. Zu viele Produkte sind immer noch zu kompliziert für den Endverbraucher. Gerade bei Themen wie "Self Custody” (Selbstverwahrung), Lightning oder auch der Geldpolitik hat man noch viel Arbeit vor sich.
Dass ein Anfänger gleich einsteigt, seine Bitcoin kauft und in ein Cold-Storage-Wallet mit Multisignature sendet, ist sehr unwahrscheinlich. Wenn er jedoch mit einfachen Schritten anfängt, zum Beispiel bei einer On-Ramp wie Relai Bitcoin kauft und von da an sich in die Thematik einarbeitet, steigt das Vertrauen. Schliesslich ist es das, was die Bitcoin-Industrie braucht. Einfache Lösungen und mehr Vertrauen in das Ökosystem.
Sobald Vertrauen ins Bitcoin-Ökosystem wächst, wird die Nachfrage nach einzigartigen Investitionsmöglichkeiten auch steigen. Hier ist es, wo ich von der Meinung der Hardcore-Bitcoin-Community abweiche. Nicht weil ich ein Skeptiker bin – ich befürworte immer noch die Grundidee von Self Custody, Peer-to-Peer-Netzwerken und nicht unnötiges Risiko mit Leverage (Hebelwirkung) einzugehen, jedoch bin ich auch ein Befürworter von neuen Lösungen.
🧱 Layer-Lösungen als Schlüssel für Bitcoins Wachstum
Für genau diese Innovationen ist Bitcoin das ideale Fundament. Wir sehen es schon bei Projekten wie dem Lightning-Netzwerk. Auch wenn die Layer-2-Lösung immer noch in den jungen Jahren ist, sieht man ein steigendes Interesse. Wallet-Lösungen werden einfacher und man sieht bereits Entwickler-Kits, mit welchen man innerhalb von Wochen ein brauchbares Produkt shippen (auf den Markt bringen) kann.
Somit löst man im ersten Schritt einmal das Problem, dass Bitcoin nicht skalieren kann. Nebst Micropayments (Mikrozahlungen) ist Lightning aber auch in Verwendung für erweiterte Protokolle. Nostr ist eine weitere Anwendung, für welche in den letzten 5 Wochen das Interesse wuchs. Es ist eine Alternative zu Twitter und soll die Alternative zu zentral geführten Social-Media-Plattformen werden.
Lösungen wie Lightning oder Nostr sind auch in der Hardcore-Bitcoin-Community beliebt. Schaut man aber weiter und schaut, was es für spezifische Produkte zum Investieren gibt, wird die Kritik lauter. Sehr schnell werden Projekte als Scams abgestempelt. Steigt in Zukunft aber das Vertrauen in Bitcoin, wird auch die Nachfrage nach Investitionsmöglichkeiten ausserhalb der HODL- oder Handelsstrategie steigen.
Das müssen nicht komplexe DeFi-Protokolle sein, sondern können auch schon einfache Kredit-Produkte sein. Das Geniale an einer Layer-Struktur mit Bitcoin ist die Sicherheit im Fundament. Selbst wenn alle Layer kollabieren oder irgendetwas schiefgeht, kommt man immer wieder zurück zur Basis; im Falle von Bitcoin eben eine sichere Basis. Auch wenn die Hardcore-Bitcoin-Community nicht gerne derselben Meinung ist wie Big Money, die Nachfrage nach Investitionen in Form von Layerlösungen wird steigern.
Wem nicht gefällt, dass Institutionen wie BlackRock oder Fidelity an solchen Lösungen interessiert sind, hat die Möglichkeit, seine eigene Layer-Lösung zu entwickeln.
Ich will mit diesem Artikel niemanden verärgern, jedoch klar darstellen, dass Bitcoin dank seiner Offenheit jede Ideologie anzieht. Dies bedeutet auch, dass wir als Bitcoin-Befürworter mehr Zeit mit neuen Ideen und Konzepten verbringen werden.
Autor: Joël Kai Lenz (Twitter/LinkedIn) arbeitet als Content Writer und unterstützt Firmen in der Londoner Fintech und Bitcoin Szene. Seine Kernaufgabe ist die Ausbildung von Neulingen durch Newsletter, Blogs und Artikel. Seit Januar 2023 ist er auch Co-Host des Podcasts “Rabbit Hole Stories” (Englisch), in welchem er die aktuellsten Bitcoin-Ereignisse und Projekte unter die Luppe nimmt. Ebenfalls hat er seinen eigenen Blog:
🟢 Memes der Woche
gefunden von Pascal Hügli