Planet der Affen und Ponzi-Mond
Bitcoin verharrt in der Konsolidierungsphase, NFT-Planet der Affen, Luna/UST ein Ponzi?, neue Weltordnung in Sicht
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Kenntnis-Level : 🟢 Einsteiger | 🟡 Fortgeschritten | 🔵 Experte
Market Update: Noch immer Alles beim Alten 🟢
Wenn Krypto zum Planet der Affen wird 🟢
Ist Luna/UST ein gigantisches Ponzi? Die 22 Millionenwette auf Twitter 🟡
CBDCs, Stablecoins und Bitcoin: Elemente einer “Neuen Weltordnung”? 🟢
Insight DeFi auf Social Media: LinkedIn / Instagram / Twitter / YouTube / Facebook
🟢 Market Update: Noch immer Alles beim Alten
geschrieben von Pascal Hügli
Was den Krypto-Markt betrifft, so hat sich gegenüber dem Update vor zwei Wochen nicht viel geändert. Bei der charttechnischen Analyse gilt es nach wie vor folgende zwei Levels zu beachten: $33k & $46k. Sollte Bitcoin die untere Grenze durchbrechen, dürfte mehr Abwärtsvolatilität folgen. Sollte hingegen die Preis-Markte von $46k fallen, können die Bullen frohlocken und ein Angriff auf die $52k-Grenze könnte realistisch sein.
Die einzige wirkliche Bewegung wird kommen, wenn Bitcoin $46k durchbricht oder unter $33k fällt. Alles andere ist nur Nebensache!
In der Tat befindet sich der Bitcoin-Preis seit etwas über 2 Monaten in einer Konsolidierungsphase. Diese ist fast immer von Choppiness begleitet – ein Begriff, den Trader nutzen, um das abgehackte, seitwärtse Auf- und Ab in Bezug auf den Preis zu beschreiben.
Im Grunde genommen sind Konsolidierungsperioden Phasen eines intensiven Kampfes zwischen Käufern und Verkäufern. Der Gesamtmarkt weiss nicht, in welche Richtung er sich tatsächlich bewegen will – die Situation ist weder bullisch noch bärisch, sondern ein Tauziehen dazwischen. Aus Sicht eines Traders lohnt es sich abzuwarten, bis sich eine Richtung abzeichnet.
Wie erwartet, so ist es gekommen
Aus makroökonomischer Sicht spricht für Bitcoin und den Kryptomarkt, dass eingetroffen ist, was erwartet wurde. Nach der Nachricht diese Woche, dass die US-Notenbank eine Erhöhung ihres Leitzinses von 0,25% – die erste seit 2018 – durchgeführt hat, reagierte der Bitcoin-Preis eher positiv.
Was für neue Anleger verwirrend sein kann, da höhere Zinsen für Risiko-Vermögenswerte wie Kryptowährungen gemeinhin als schlecht zu interpretieren sind, sollte für Insight DeFi-Leser nicht weiter verwunderlich sein: Wie vor ein paar Wochen geschrieben, hat sich die Zins-Erhöhung als bereits eingepreist erwiesen. Getreu nach dem Motto «kaufe das Gerücht, verkaufe die Nachricht» hat sich der Bitcoin-Markt antizyklisch verhalten: Auf die Gerüchte rund um die Zinserhöhungen wurde vor ein paar Wochen abverkauft, während die Nachricht der eigentlichen Zinserhöhungen Anlass zum Nachkauf bot.
Ob es reicht?
Am Freitagabend vor der Veröffentlichung dieses Newsletter-Beitrags bewegte sich Bitcoin getrieben durch beachtliches Handelsvolumen über die $41k-Marke. Wie es scheint, nutzt Bitcoin ein vorangegangenes Widerstandslevel (dasjenige bei $40,3k) als neues Unterstützungsniveau. Ob diese Bewegung tatsächlich Hand und Fuss hat, werden die nächsten Tage zeigen. Abhängig ist dies nicht zuletzt auch davon, ob der aktuelle Kaufdruck ausreicht, um über die letzten Wochen aufgebaute Short-Positionen auszustoppen.
Alles in allem scheinen die Zeichen für Bitcoin und Co. derzeit also nicht schlecht zu stehen. Die Frage ist letztlich, wie es dem Rest der Welt ergehen wird. Werden in absehbarer Zeit noch drastischere Massnahmen notwendig werden, um beispielsweise die Inflation in den USA zu bekämpfen? Denn was, wenn die Zinssteigerungen von 0,25% bloss einen Tropfen auf den heissen Stein darstellen?
Zinserhöhung von 0,25% versus Inflation
Falls ja, dann könnten zusätzliche Massnahmen der US-Notenbank den Kryptomärkten nochmals zusetzen.
🟢 Wenn Krypto zum Planet der Affen wird
geschrieben von Pascal Hügli
In den letzten Tagen für Aufmerksamkeit gesorgt hat der ApeCoin ($APE). Lanciert wurde der Token – es handelt sich technisch um einen (ERC-20)-Token und nicht um einen Coin – vom Bored Ape Yacht Club (BAYC). Dabei handelt es sich um die weltweit wertvollste NFT-Sammlung – immerhin hat man vor Kurzem die berühmten CryptoPunks überholt.
Mit ApeCoin realisiert der Bored Ape Yacht Club Teile seiner ambitiösen Roadmap, in der auch persönliche Veranstaltungen, Airdrops und vieles mehr angekündigt worden sind. $APE hat mehrere Funktionen: Zum einen dient er als Governance-Token für den ApeCoin DAO. Zum anderen soll er Recheneinheit für Transaktionen im BAYC-Ökosystem sein. Und wer über $APE verfügt, soll zukünftig auch Zugang zu Veranstaltungen und Spielen haben.
Das Wichtigste zu den Tokenomics
Gehandelt werden kann der ApeCoin auf den meisten grossen zentralen und dezentralen Kryptobörsen. Natürlich legt dessen Preis in den ersten Tagen gerade auch mächtig zu. Bevor du dein Geld jedoch Hals über Kopf in den ApeCoin transferierst, solltest du wissen, dass 15% des gesamten Token-Angebots (von insgesamt 1 Milliarde Token) mittels Airdrop an BAYC-NFT-Halter verteilt wurden. Wie hier ersichtlich, wurde bereits fast 80% der gesamten Airdrop-Menge «geclaimt».
Der Verkaufsdruck könnte demnach in den nächsten Tagen sehr hoch sein. Ausserdem liegt die vollständig verwässerte Marktbewertung von $APE (der aktuelle APE-Preis multipliziert mit dem 1-Milliarden-Tokenangebot) bei ungefähr 13 Milliarden US-Dollar. Das würde den Token unter die Top 15 aller Kryptoasset katapultieren, noch vor dem Memecoin-Liebling Shiba Inu.
Die Kryptowelt: Wie sie keucht und fleucht
Die Lancierung des ApeCoin hat einmal mehr alle Krypto-Vorurteile bestätigt. So hat der Airdrop vor allem ein paar wenige Investoren sehr viel reicher gemacht.
Wer nur 7 Affen-NFTs besitzt, kann genug $APE claimen, um sich eine mittelgrosse Jacht zu kaufen.
Ebenfalls mitprofitiert haben einige wenige Betrüger, die auf einer Alternativen Blockchain (der BNB Chain) einen Token lancierten, der nichts mit dem Bored Ape Yacht Club zu tun hat, gleichwohl aber eine kurze Preis-Explosion erlebte.
Und auch die Kommunikation der Projektverantwortlichen ist wieder einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Was gegen aussen kommuniziert wird, ist in der Realität etwas komplexer und spielt natürlich den Gründern und Entwicklern in die Hände:
Wurden also wirklich einmal mehr alle Vorurteile von Krypto-Kritikern bestätigt? Nun, fast alle. Erwähnenswert ist an dieser Stelle , dass die Parade-NFT-Kritiker, die sogenannten Rechtsklick-Speicherer – aus dem Englischen eher als Rigth-click Saver bekannt – keinen einzigen $APE zugesprochen erhalten haben. NFTs scheinen also doch irgendwie ihre Eigenart zu haben…
Achtung Ironie: Herzliche Gratulation den Rechtsklick-Speicherern. Sie alle sind, im Gegensatz zu den wahren BAYC NFT Besitzern, leer ausgegangen.
Was ist nun die Moral der Geschichte, immerhin sind BAYC-NFTs für Normalsterbliche wie unsereins kaum erschwinglich? Das stimmt. Deshalb machen wir von Insight DeFi auch auf andere Projekte aufmerksam. So zum Beispiel auf die NFT-Kollektion von Gangstabet. Das Projekt hat erst kürzlich viele Neuigkeiten angekündigt. Oder wir schreiben nächste Woche über ein weiteres NFT-Projekt, das in Kürze lancieren wird. 👀
🟡 Ist Luna/UST ein gigantisches Ponzi? Die 22 Millionenwette auf Twitter
geschrieben von Manuel Jungen
Auf Kryptotwitter läufts rund: Nachdem Twitternutzer @algodtrading diese Woche den algorithmischen Stablecoin UST bzw. Luna als Ponzi (Schneeballsystem) bezeichnet hat, ist es zu folgender Wette mit Nutzer @stablekwon gekommen. Sollte der Preis von Luna in einem Jahr tiefer als der aktuelle sein, so schuldet @stablekwon dem Twitternutzer @algodtrading eine Million USD und vice versa. Twitternutzer @Giganticrebirth stiess ebenfalls auf der Seite von @algodtrading dazu und erhöhte den Einsatz auf je 10 Millionen, sodass nun insgesamt 22 Millionen in einem Multisignatureaccount auf den/die Gewinner warten (einsehbar onchain hier: Escrow-Account - spannend ist es übrigens auch, einen kurzen Blick auf das von @Giganticrebirths benutzte Wallet zu werfen, wo seit 76 Tagen 26 Millionen USD in Stablecoins rumgelegen sind)
Dieser Artikel soll beleuchten, was es genau mit dieser Wette auf sich hat bzw. welche Punkte dafür und dagegen sprechen, dass UST/Luna tatsächlich ein gigantisches Ponzi ist.
LUNA, die Terra Blockchain und algorithmische Stablecoins
LUNA ist der native Token der Terra Blockchain. Die Terra Blockchain hat zum Ziel, dezentralisierte algorithmische Stablecoins für das DeFi-Ökosystem zur Verfügung zu stellen. Der bekannteste Stablecoin von Terra ist TerraUSD (kurz: UST).
Aber wie genau funktioniert dieser algorithmische Stablecoin?
Wie andere Stablecoins zielt auch UST darauf ab, einen stetigen Wert von 1 US-Dollar aufzuweisen. Als algorithmischer Stablecoin ist dieser aber nicht von einer hinterlegten Sicherheit gedeckt, sondern ist abhängig von geschaffenen Marktanreizen und Arbitrage, um seinen angepeilten Wert von 1 USD halten zu können.
Dies geschieht, indem jederzeit on-chain die Möglichkeit besteht, UST und Luna zu einer fixierten Wechselrate umzutauschen. Genauer gesagt kann man jederzeit Luna im Wert von einem Dollar burnen (zerstören) und dafür einen UST minten (erschaffen). Vice versa kann ein UST jederzeit geburned werden – im Gegenzug dafür minted das Protokoll Luna im Wert von einem Dollar (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Burn und Mint Mechanismus von Luna/UST
Stabilität durch Arbitrage
Diese Möglichkeit des Minten und Burnen besteht jederzeit, unabhängig von den Wechselraten auf anderen Märkten (bspw. zentralisierten Börsen wie Binance etc.)
Weicht also der UST-Kurs von dem angepeilten Wert von einem Dollar ab, entsteht sofort eine Arbitragemöglichkeit. Am besten veranschaulicht wird dies in einem Beispiel:
Beispiel 1: UST=1.05 USD
Annahme: Wir besitzen 1 Luna mit Marktwert 100 USD.
Strategie: burn 1 Luna (Wert: 100 Dollar) für 100 UST, Verkauf von UST auf offchain Börse für 105 USD
Profit: 5 USD
Resultat: Verkaufsdruck auf UST steigt, Kurs tendiert zurück zu 1 UST=1 USD
Beispiel 2: UST= 0.95 USD
Annahme: Wir besitzen 1 Luna mit Marktwert 100 USD.
Strategie: Kauf von 100 UST auf offchain Börse für 95 USD, Mint von Luna im Wert von 100 USD (hier=1 Luna)
Profit: 5 USD
Resultat: erhöhte Nachfrage nach UST, Kurs tendiert zurück zu 1 UST=1 USD
Dies sind die Mechanismen eines algorithmischen Stablecoins – das Angebot von UST und Luna wird dynamisch geregelt und die Anreize werden so gesetzt, dass der Kurs von UST immer wieder in Richtung 1 USD tendiert.
Herausforderungen mit algorithmischen Stablecoins
Lunas Rolle scheint es also unter anderem zu sein, die Preisvolatilität von UST zu absorbieren. So weit so gut. Was ist also die Gefahr von algorithmischen Stablecoins?
Nun UST ist nicht der erste algorithmische Stablecoin seiner Art…
Ein Blick auf vergleichbare Projekte zeigt ein düsteres Bild:
Abildung 2: Versagen des algorithmischen Stablecoinprojekts Empty Set Dollar
Abbildung 3: Versagen des algorithmischen Stablecoinprojekts Basis Cash
Abbildung 4: Das wohl berühmteste algorithmischen Stablecoin Projekt: Titan/IRON
Fazit: Die Stablecoins dieser Projekte haben heute keinen Wert mehr, obwohl sie 1 USD Wert haben sollten.
Wie kommt es zu einem solchen Versagen?
Die grosse Gefahr für solche Projekte stellt das Szenario dar, in welchem UST unter einem Dollar handelt (etwa auf Börsen wie Binance oder Uniswap - der Wechselkurs on-chain bleibt immer derselbe). Wie wir gelernt haben, kaufen dann Arbitrageure UST, burnen es on-chain für Luna und verkaufen Luna off-chain. Dadurch entsteht ein starker Preisdruck auf Luna. Wird dieser Preisdruck zu hoch, kann es zu einer Todesspirale kommen, welche oben dargestellte Resultate zur Folge hat.
Denn: sinkt der Preis von Luna unerwartet schnell (etwa durch realisierte regulatorische Risiken oder Kapitalflucht in ein anderes Ökosystem o.ä.), und Investoren verlieren das Vertrauen bzw. befürchten, dass der angestrebte Wechselkurs von 1 USD nicht eingehalten werden, so burnen Sie ihre UST für Luna, um dieses dann anschliessend zu verkaufen. Wir haben aber gelernt, dass für jeden geburnten UST Luna im Wert von 1 USD geminted werden muss – bei sinkendem Lunapreis müssen also pro geburnten UST immer mehr Luna geminted werden, was zu einem Teufelskreis und einer Hyperinflation führen kann.
Abbildung 5: Entwicklung eines Teufelskreises: Luna Preis fällt, Leute verlieren das Vertrauen in Luna, UST wird gegen LUNA geburnt, LUNA wird abverkauft, LUNA Preis fällt.
Anchor Protokoll: Ein weiteres Schlüsselstück dieser Debatte
Anchor ist das grösste Leih/Verleih Protokoll des Terra-Ökosystems. Es zeichnet sich durch extrem hohe Zinsen auf den UST Stablecoin aus (ca. 20%). Es verwundert nicht, dass Anchor ein starker Treiber der Nachfrage nach UST ist – rund 70% aller UST in Zirkulation sind auf dem Anchorprotokoll deponiert und erwirtschaften die rund 20% Zinsen pro Jahr.
Abbildung 6: Wert des deponierten Kapitals (TVL) auf Anchor
Gleichzeitig deponieren Kreditnehmer Token wie bLuna (bonded Luna) oder bETH (bonded ETH) als Sicherheit und leihen UST vom Anchor-Protokoll. Diese Kreditnehmer müssen zwar einen Zins auf die ausgeliehenen UST bezahlen, aufgrund laufender Anreizprogramme erhalten sie aber parallel dazu (die die Zinsen übersteigenden) Token des Anchor-Protokolls– sie werden im Endeffekt also dafür bezahlt, Kredit in UST aufzunehmen
Es stellt sich nun die Frage, wie Anchor die 20% Zinsen auf die Stablecoins finanzieren kann. (Im Vergleich dazu: In den meisten anderen DeFi-Ökosystemen ist aktuell bei Stablecoins mit max. 11-13% Zins zu rechnen)
Grobübersicht über Ausgaben und Einnahmen von Anchor:
Ausgaben: Summe aller deponierten UST mal 1.2= jährliche auszubezahlender Zins
Einnahmen: Zinserträge durch vergebene UST-Kredite (beachte: da die oben erwähnten Anreizprogramme mit dem Protokolleigenen Token durchgeführt werden, entstehen für Anchor dadurch minimale bis gar keine Mehrkosten). Dazu kommen Staking Erträge, welche mit den als Sicherheit hinterlegten bLuna und bETH erzielt werden können.
Abbildung 7: Das Verhältnis von deponiertem (grün) und ausgeliehenen Kapital (weiss) auf dem Anchor-Protokoll
Wie aus Abbildung 7 vermutet werden kann, sind aktuell die Einnahmen von Anchor kleiner als die Ausgaben, weshalb das Protokoll auf seine Reserven zurückgreifen muss um das Defizit auszugleichen und um weiterhin solche attraktiven Zinsen auf UST auszahlen zu können. Das Anchor Team musste bereits 2x die Reserven aufstocken, damit man die aktuelle Wachstumsstrategie mit den hohen subventionierten Stablecoinzinsen weiterführen kann.
Die entscheidende Frage ist nun, wie stabil das Terraökosystem ist, wenn die 20% Zinsen auf UST nicht mehr aufrechterhalten werden können und als logische Folge zumindest ein Teil des Kapitals auf andere Chains abfliesst.
An diesem Punkt setzt die Ponzi-Kritik von Luna an. Der Preis von Luna wird künstlich in die Höhe getrieben, indem Anchor auf die Dauer nicht nachhaltige 20% Zinsen auf UST bezahlt. Dies hat zur Folge, dass grosse Mengen an Luna geburnt werden, was einen Preisanstieg von Luna zur Folge hat. Muss Anchor aber die angebotenen Zinsen auf UST senken, ziehen Investoren ihre Gelder ab, was zu einer erhöhten Burnrate von UST führt, wodurch Luna geminted wird. Dieses Luna wird dann abverkauft.
In Kombination sinkt also einerseits der Lunapreis durch den Abverkauf und andererseits nimmt das Lunaangebot exponentiell zu, weil immer mehr Luna pro geburntem UST geminted werden muss. Der Preisdruck auf Luna tritt also gleich doppelt auf. Verlierer sind die sonstigen Benutzer des Terraökosystems, welche Luna zu erhöhten Preisen für den Gebrauch der Terra Blockchain gekauft haben.
Dazu kommt, dass auch eine allfällige Liquidationskaskade auf dem Anchorprotokoll und der daraus entstehende Preisdruck auf Luna ein potenzielles Systemrisiko darstellt.
Argumente der LUNA Befürworter
Lunaunterstützer werden an dieser Stelle vorbringen, dass im Gegensatz zu anderen Algo-Stablecoins Luna ein ganzes Ökosystem mit differenzierten Usecases wie z.B. Bezahlung der Gasfees, Staking als ein Validator, etc. hinter sich hat. Die enge Verknüpfung des Lunatokens mit dem Erfolg des Terraökosystems als solches führe dazu, dass der Token langfristig am Erfolg des Ökosystems gezwungenermassen teilhaben werde - the only way is up sozusagen.
Ebenfalls hat das Anchorteam erst kürzlich seine Reserven auf 450 Millionen USD aufgestockt, ein nicht unbeachtliches Polster, welches in einer Notsituation ebenfalls genutzt werden könnte, um den anvisierten Preis von UST aufrecht zu erhalten. Gerüchten zufolge ist dies bereits diesen Januar geschehen, als UST nach dem Drama um Wonderland Finance vom Kurs abzukommen bzw. noch stärker abzusacken drohte, als dies bereits der Fall war.
Gleichzeitig wurde angekündigt, dass in Kürze auf dem Anchorprotokoll weitere Coins (wie SOL oder ATOM) als mögliche Sicherheit für Kredite akzeptiert werden, sodass sich dem Protokoll zukünftig zusätzliche Einnahmemöglichkeiten erschliessen, wenn die Halter dieser Coins Kredite auf Anchor aufnehmen und dafür Zinsen bezahlen.
Parallel dazu findet aktuell gerade eine Mittelbeschaffung für einen Bitcoin-Fonds von einer Milliarde statt. Dieser hat den alleinigen Zweck, den UST-Kurs in kritischen Marktzeiten zu verteidigen. Durch die starke Unabhängigkeit von BTC zum Terra Ökosystem - vor allem im Vergleich zu etwa Luna oder anderen Assets - wird so ein extrem starker Schutz für UST erschaffen.
Die Wette bleibt spannend
Die Meinungen in der Kryptowelt sind gespalten; sicher ist: Ganz ohne Risiko bleibt das Terraökosystem nicht. Möchte man an den attraktiven Zinsen von UST mitprofitieren oder sich sonst finanziell an den verschiedenen Applikationen auf der Terra Blockchain beteiligen, muss man dies einfach mit der Gewissheit tun, welche Risiken damit zusammenhängen.
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🟢 CBDCs, Stablecoins und Bitcoin – Elemente einer “Neuen Weltordnung”?
geschrieben von Pascal Hügli
In einem Experten-Artikel für den deutschsprachigen Arm von Cointelegraph hat unser Researcher Pascal Hügli seine Gedanken zur neuen, aufkommenden Weltordnung teilen dürfen. So sieht er eine Teilung der (Geld-)Systeme: China als das zentralistische Modell, der Westen als Mittelding zwischen Freiheit und Kontrolle und Bitcoin als das neue digitale “Land der unbeschränkten Möglichkeiten”.
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