Spielerischer Ernst oder ernstes Spiel
Kampf gegen den Bearwhale, Re-Akkumulation vor dem Sturm, Hedgefonds für alle, Feeling the Burn, Gaming auf der Blockchain
Food for Thought 🍩
Wie das Wetter in den Bergen, so kann auch die Stimmung auf den Märkten schnell umschlagen. Noch vor ein paar Wochen herrschte breite Resignation. Heute ist Bitcoin wieder über 40k USD und der Fear und Greed Index in neutralem Territorium. Noch glauben aber nicht alle an einen Umschwung.
Kampf gegen den Bearwhale ⚔️
Laut Twitter sind einige Trader noch immer mächtig short BTC. Nach dem Short-Squeeze von Ende Juli, stellt sich die Frage: Wird dem sogenannten «Bearwhale» endgültig der Garaus gemacht? Haben die Longs gar leichtes Spiel? Immerhin sind wir nicht mehr weit von 44,7k USD entfernt – jenes Preislevel, das pessimistische Trader vor ernsthafte Probleme stellen dürfte.
Entscheidend für den weiteren Preisverlauf ist: Repräsentiert die On-Chain-Transaktionsaktivität, die wir über die vergangenen Wochen gesehen haben, «Re-Accumulation» oder eben «Distribution»? Gemeint ist, ob Inverstoren mit der Erwartung auf höhere Preise einkaufen oder sie ihre Positionen in der Erwartung auf fallende Preise abverkaufen? Ein Deep-Dive dazu findet sich für Chart-Fetischisten hier.
Kurzfristige Halter, die erst zu Beginn dieses Jahres bei Bitcoin eingestiegen sind, haben die Preisanstiege der letzten Tage genutzt, um auszucashen. Zwei Milliarden USD an Gewinnen wurden über die letzten Tage mitgenommen. Abnehmer dieser Coins waren vor allem auch mittelgrosse Investoren (1-10 BTC). Während diese in den ersten Monaten dieses Jahres verkauften, sind sie jetzt zu Netto-Käufern geworden. Wie die Zahlen zeigen, dürfte es sich vor allem um überzeugte Langzeithalter handeln.
Ruhe vor dem wiederkehrenden Sturm? 🌪️
Die grossen beiden institutionellen Player, Tesla und Microstrategy, halten ihre Bitcoin noch immer. Nicht unwahrscheinlich ist zudem, dass andere institutionelle Investoren gross zugelangt haben. Über 105'000 Bitcoin wurden Ende Juli von den Kryptobörsen abgezogen – mit grosser Wahrscheinlichkeit für grössere OTC-Deals. Ein ähnliches Szenario hatten wir im September 2020, nur wenige Wochen bevor der grosse Sturm losging.
Das Interesse der breiten Masse hat über die letzten Monate sicher nachgelassen, dies zeigt sich uns auch in den Google-Suchanfragen. Sollte Bitcoin also tatsächlich nochmals zu einem Run ansetzen, dann könnten Hype und Preis aus der ersten Jahreshälfte nochmals übertroffen werden. Wie die Vogelperspektive nahelegt, wäre das nicht das erste Mal.
DHEDGE - Hedgefonds für alle 🥳
DHEDGE ermöglicht es jeder Person mit einer Kryptowallet, einen eigenen Hedgefonds zu eröffnen bzw. in die am besten performenden Hedgefonds des Protokolls zu investieren; und das ohne die Hürde einer Mindesteinzahlung. Jeder darf mitspielen! Vor allem Retail-Investoren sollten an dieser Stelle hellhörig werden, bleibt ihnen der Zugang zu herkömmlichen Hedgefonds aus verschiedenen Gründen doch allzu oft verwehrt.
Vergleichbar mit der traditionellen Finanzwelt hat jeder Hedgefonds-Manager die Option, Managementgebühren, Performancegebühren und Entry/Exit-Gebühren zu verlangen.
Dank der Blockchain-Technologie haben potenzielle Investoren die volle Transparenz, um die optimale Allokation Ihres Kapitals sicherzustellen. So kann etwa in Echtzeit eingesehen werden, wieviel Kapital durch den Fond verwaltet wird und in welche Assets wieviel Prozent des Kapitals investiert wurde. Auch einsehbar ist die historische Performance des Fonds, andere involvierte Investoren (bzw. deren Wallets) sowie das eigene Kapital, das der Fondsmanager in seinem eigenen Fonds hält.
Rechenschaft durch Transparenz
Dank der Möglichkeit die Handlungen des Fondsmanagers in Echtzeit mitzuverfolgen kann eigenes Kapital jederzeit abgezogen werden, sollte der Investor nicht zufrieden sein mit der aktuellen Allokation des Fonds; gleiches kann bspw. auch in dem Fall getan werden, wenn Zweifel am jeweiligen Manager selbst aufkommen, etwa da dieser sein eigenes Kapital aus dem Fond herauszieht oder ein übermässiges Risiko eingeht.
Während der Fondsmanager das ihm zur Verfügung gestellte Kapital nutzen kann, um Assets zu kaufen, verkaufen, zu traden oder um mit anderen DeFi Protokollen zu interagieren, hat er zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit fremdes Kapital aus dem Fond herauszuziehen.
Top-Performer auf DHEDGE – man beachte die Gesamtreturns:
dTOP Token bildet Performance der Top10 Fonds ab
Unsicher in welchen Fond du investieren möchtest? Vergleichbar mit einem Index in der traditionellen Finanzwelt hast du mit dem dTOP Token die Möglichkeit, Exposure an den zehn am besten performenden Fonds auf DHEDGE zu erlangen.
DHEDGE ist ein weiterer Schritt in Richtung Demokratisierung der Finanzmärkte. Vor allem für Retail-Investoren eröffnen sich neue attraktive Möglichkeiten, Ihr Kapital anzulegen. Die vollständige Transparenz, in Kombination mit der tiefen Hürde, sein Kapital jederzeit reallozieren zu können, dürfte auch für bereits erfahrene Anleger eine Chance darstellen, welche man nur schwer ignorieren kann.
Programmierter Inflationsschutz 🛡️
Für etwas Aufregung gesorgt hat vergangene Woche Gary Gensler, Vorsitzender der US-Börsenaufsicht. In einem Video für Social Media hat er bekannt gegeben, dass er und der Regulator punkto Krypto eine technologieneutrale Herangehensweise pflegen würden. Wo er allerdings nicht neutral bleiben könne, ist wenn es ums Krypto-Trading, Krypto-Lending und dergleichen ginge. Hier würde man seine Aufgabe als Regulator wahrnehmen und mit Regulierung für den Schutz des Anlegers sorgen wollen.
Selbst ist der Mann und die Frau! 🤵🏽👰🏽
Anlegerschutz ist grundsätzlich nicht verkehrt und beruht auf guten Absichten des Regulators. Doch muss man sich stets vor Augen halten: Anlegerschutz schützt nicht nur vor dem Risiko, sondern auch vor der Rendite. Eine solche wird in unseren Zeiten der Geldvermehrung und der damit einhergehenden Geldentwertung immer wichtiger. Was Kleinsparer also vor allem brauchen, ist ein anhaltender Schutz vor Inflation.
Und dieser Inflationsschutz, so die wachsende Überzeugung, liefert vor allem Bitcoin. Nicht zuletzt auch deshalb nehmen immer mehr Menschen die Dinge selbst in die Hand und kaufen Bitcoin über die verschiedenen Kryptobörsen. Denn nicht nur gibt es an dieser Front keine Unterstützung, sondern es werden einem stetig weitere Steine in den Weg gelegt. So schreitet die globale Geldvermehrung durch Zentralbanken aller Länder unaufhaltsam voran. Die annualisierte Inflationsrate für die USA beträgt derzeit 5,4 Prozent. In der Schweiz steigt die offizielle Inflation derzeit nur milde an, doch zeigt sich die Geldvermehrung vor allem an den Preisen der Einfamilienhäuser. Diese sind mit fast zehn Prozent so stark gestiegen wie schon lange nicht mehr. Ein Spiel mit gezinkten Karten also?
Bessere Benutzerfreundlichkeit
Während die Geldmengen im traditionellen System seit Jahren auf Wachstum getrimmt sind, werden die Kryptonetzwerke programmatisch darauf ausgerichtet, disinflationär oder gar deflationär zu sein. Das heisst: Die Geldmengenausweitung soll über die Zeit immer weniger oder sogar negativ werden. Jüngste Innovation in dieser Hinsicht hat das Ethereum-Update «EIP 1559» gebracht. Dieses ging diese Woche live.
Mit dem Update wird vor allem die Benutzerfreundlichkeit von Ethereum verbessert. Nutzer wissen dank EIP 1559 viel genauer, welche Gebühr sie bezahlen müssen, um eine Transaktion auszuführen. Vorbei sind die Tagen, an denen man eine Ethereum-Transaktion mit zu geringer Gebühr lanciert hat und die Transaktion daraufhin im Netzwerk stecken geblieben ist.
Feel the Burn? 🔥
Das Update hat aber auch zur Folge, dass mit jeder Ethereum-Transaktion Ether-Einheiten «geburnt» also zerstört werden. Steigt die Nachfrage nach Ethereum-Transaktionen, werden automatisch mehr Coins vernichtet. Werden mehr Ether vernichtet, als neue geschaffen werden, würde Ethereum eine deflationäre Geldpolitik aufweisen. Stand heute ist dies noch nicht der Fall, wenn auch ein erster deflationärer Block bereits gemint wurde.
Wie einige argumentieren, wird dieser Mechanismus vor allem deshalb stark einschenken, weil die zunehmende Etablierung von DeFi-Applikationen, Ethereum-basierten Games (mehr dazu weiter unten) und NFT-Marktplätze dafür sorgen wird. Letztlich wirkt dieser Burn-Mechanismus wie ein Aktienrückkaufprogramm und ein solches ist bekanntlich gut für den Aktienkurs.
Wie sich das Ganze mittel- bis langfristig auf den Ether-Preis auswirkt, wird spannend zu beobachten sein. Ein Live-Bild der eben verbrannten Ether zeichnet diese Webseite hier. Ob Ether dem Bitcoin die Position als härtestes Geld tatsächlich streitig machen kann, ist nicht klar. Wie Coindesk-Podcaster NLW richtig anmerkt, ist die Knappheit des Geldangebots nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist, ob die Geldpolitik nicht einfach geändert werden kann und so vor menschlicher Manipulation gefeit ist. Dass sich Ethereums Geldpolitik ändern lässt, das hat EIP 1559 auf eindrückliche Art und Weise gezeigt….
DU willst noch mehr über das EIP-1559 erfahren. Dieses 6-minütige, englische Video liefert dir einen perfekten Überblick:
DU bist interessiert daran, ein dezentrales Inflations-Dashboard zu programmieren und dabei möglicherweise einen Preis von 100k USD zu gewinnen? Dann unbedingt hier reinschauen.
Blockchain & Gaming: eine geradezu himmlische Kombination 🎮
Im Juni und Juli gingen alle Kryptowerte auf Tauchfahrt. Alle Kryptowerte? Nein, ein unbeugsamer Token namens Axie Infinity (AXS) hat seinen Siegeszug in just dieser Zeit angetreten und seinen Preis seit anfangs Juni verachtfacht (8x), zeitweise sogar verzehnfacht (10x). Wie in diesem Video (ab Minute 1:10) von Twitternutzer McCann eindrücklich dargestellt, hat der exponentielle Umsatz von Axie Infinity im Juni und Juli mit fast $500 Million alle anderen Blockchain-Spiele weit in den Schatten gestellt.
Seither ist ein Ruck durch die Kryptogemeinschaft gegangen. Bis anhin eher im Abseits gestandene Blockchain-Spiele, auch on-chain Games genannt, haben sich lautstark in den Mittelpunkt gedrängt. Spielen auf der Blockchain ist gerade der letzte Schrei.
Überflieger Axie Infinity
Axie Infinity gehört neben anderen Titeln wie Gods Unchained, War Riders oder Splinterlands zur wachsenden Kategorie der Blockchain Games. Die Spielkonzepte sind dabei nicht neu. Axie Infinity zum Beispiel ist ein Kartenspiel, wobei virtuelle Spielfiguren namens ‘Axies’ gegeneinander antreten. Dabei hat der Spieler individuelle Axies und persönliche Karten zur Verfügung, welche ihm verschiedene Angriffe und Attacken auf den Gegner erlauben. Der Kampf findet dabei in einfach animierter 2D Ansicht statt. Wessen Axies dabei länger am Leben bleiben, darf sich zum Sieger küren.
Ein Axie Infinity Kampf in vollem Gange:
Blockchain-Spiele und NFTs
Soweit also nichts neues unter der Sonne, gibt es doch solche und ähnliche Spiele schon seit geraumer Zeit. Doch was ist nun die grosse Innovation an einem Spiel wie Axie Infinity?
Blockchain Spiele integrieren nicht-fungible-Token (NFT) und damit die Blockchain-Technologie direkt in das Spielgeschehen und sind untrennbar mit ihr verknüpft. Dies ermöglicht es den Spielern, im Spiel erworbene Gegenstände wirklich zu besitzen (true ownership).
Am Beispiel von Axie Infinity veranschaulicht bedeutet das, dass jede einzelne Axis-Spielfigur ein NFT ist, welche auf der Ethereum-Blockchain abgelegt ist. Spieler können sie besitzen, können sie in ihrer Wallet speichern, sie an andere Wallets verschicken oder auf Marktplätzen handeln. Des Weiteren können in Axie Infinity auch andere Gegenstände und virtuelles Land im Spiel erworben und als NFTs gehalten und gehandelt werden. Als Spieler ist man so nicht mehr von den Spiele-Entwicklern abhängig. Einmal erspielte und erworbene Gegenstände können einem nicht mehr weggenommen oder unbrauchbar gemacht werden, wie dies z.T. in älteren Spielen wegen Fehlverhaltens oder durch Änderungen im Spiel der Fall war.
Spielen und dabei Geld verdienen 💲
Was aber für die Popularität noch wichtiger sein dürfte, ist die Möglichkeit, durch die Teilnahme an diesen Spielen reales Geld zu verdienen – Play to Earn (P2E) wie das so schön heisst. Bei Axie Infinity geschieht dies dadurch, dass man nach gewonnen Kämpfen den spieleigenen Vermögenswert Small Love Potion (SLV) erhält. Sie stellt die Kryptowährung des Spieles dar. Diese kann gebraucht werden, um weitere Axies zu züchten – oder kann auf Kryptobörsen gegen andere Krypto- und Fiatwährungen getauscht werden. Dadurch entwickelt sich ein Ökosytem, welches fortgeschrittenen Spielern erlaubt, reales Geld zu verdienen. Möglich ist dies durch die Zucht von Axies, den Erwerb und Weiterverkauf von spielinternen Gegenständen und Land oder durch gewonnene Kämpfe. Berichten zu Folge sind es vor allem Menschen aus den Philippinen, die Gefallen am Spiel gefunden haben und im Zuge der Pandemie so weggefallenes Einkommen kompensiert haben.
Die spieleigenen SLP Token können gegen Ether und Ether gegen Fiatwährungen getauscht werden:
Nicht mitspielen, aber mitinvestieren
Interessierte, welche am Erfolg solcher Spiele mitprofitieren möchten, ohne diese selber zu spielen, können auf Kryptobörsen die spieleigenen Token kaufen. Beispiele sind AXS (Axie Infinity), ILV (Illuvium), BZN (War Riders) oder SPS (Splinterlands). Nimmt die Beliebtheit des Spieles zu, steigen oftmals die Preise der Spieletoken, da eine grössere Anzahl Spieler die Token nachfragt.
Diese neue Art des Spielens und Geldverdienens hat gleichwohl seine Herausforderungen. Da für jede blockchainrelevante Transaktion im Spiel die entsprechende Transaktionsgebühr bezahlt werden muss, kann dies je nach Blockchain sehr schnell ins Geld gehen. Axie Infinity läuft auf Ethereum, weshalb das Spielen schnell einmal eine stattliche Menge an Gebührengelder verschlingt. Dieser Problematik wird entgegengewirkt, indem neuere Spiele auf anderen Blockchains mit viel niedrigeren Gebühren lanciert werden. Eine Lösung sind zudem Second-Layer-Technologien, die kaum Gebühren kosten.
Des Weiteren stellt sich die berechtigte Frage, wie lang der Hype um ein solches Spiel anhält und ob die spielinternen Anreizmechanismen und Verdienstmöglichkeiten spieltheoretisch intelligent genug aufgesetzt sind, um die Spielgemeinschaft bei Laune zu halten. Denn sollte ein Spiel mit mehr Spielspass und besseren Verdienstmöglichkeiten auf den Markt kommen, werden viele Spieler versucht sein umzusteigen, was wiederum zu stark sinkenden Preisen der spieleigenen Token und NFTs führen dürfte.
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