Verschnaufpause für Krypto-Enthusiasten
PostFinance lanciert Kryptohandel, EZB und ihre Bitcoin-Kritik, Streit um Bitcoin Layer-2s, Schuldenmonetarisierung, 50 % aller Kryptos sterben, Decent Hardware Wallet
In eigener Sache - We got News!
Mit Insight DeFi hatten wir vor etwas mehr als einer Woche unseren ersten Livestream auf unseren YouTube-Kanal. Wir bedanken uns bei allen Zuschauern. Unser zweiter Livestream ist schon geplant und zwar zum Thema: “Ist das Bitcoin-Halving schon eingepreist?” Jetzt, wo das Halving nur noch ungefähr 60 Tage entfernt ist, sollte dich dieses Thema ganz sicher interessieren. Darum sei dabei, wenn wir am 27. Februar um 18:00 darüber sprechen. Hier ist der YouTube-Link für Dienstag, so dass du dir das ganze schon vormerken und einschreiben kannst. 🙏🏻💪🏻
Für alle Interessierte. Jetzt, wo das erweiterte Bitcoin-Ökosystem so richtig abzuheben scheint (wir haben es in einem unserer Reports bereits 2022 “prophezeit”), haben wir als Insight DeFi den “Bitcoin Builders Renaissance Newsletter” gestartet. Einmal pro Monat werden wir alle wichtigen und interessanten News aus dieser aufstrebenden Welt auf Englisch zusammentragen. Sei doch auch dabei und abonnieren diesen Newsletter noch heute.
Alle guten Dinge sind drei! Als Paid-Abonnent darfst du dich schon auf spannende Alpha-Beiträge freuen. So zum Beispiel: “So investieren ich in Krypto: Das sind die Krypto-Portfolios die jeder kennen sollte” oder “Bullenmarkt-Forensik: Wie weiss ich, wann ich aussteigen muss”. Solche Themen und mehr werden wir wir über die nächsten Wochen bringen. Wenn du diese also nicht verpassen möchtest, dann werde schon heute Paid-Abonnent:
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Let’s gooo 🎢 Was dich heute erwartet:
Kenntnis-Level : 🟢 Einsteiger | 🟡 Fortgeschritten | 🔵 Experte
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🟢 Alles auf einen Blick
geschrieben von Pascal Hügli
🌐 Gesamtmarktkapitalisierung Krypto: $1’895 Milliarden
🌊 Krypto-Flows vergangene Woche: +$2,45 Milliarden
💰 Bitcoin-Preis: $50’908
🚀 Ether-Preis: $2’945
💪 Bitcoin-Dominanz: 52,83 %
🏦 TVL in DeFi: $79,457 Milliarden
💳 Gesamtmarktkapitalisierung Stablecoins: $140,605 Milliarden
😨🤑 Krypto Fear and Greed Index:
🟢 Das ist gelaufen: Die heissesten News
geschrieben von Pascal Hügli
Die PostFinance ermöglicht ihren Kunden ab sofort den 24/7-Handel mit Kryptoassets. Miteingebaut in ihre Lösung hat die Bank auch eine wöchentliche oder monatliche Sparplan-Funktion. Wer zudem bis zum 30. April 2024 bei der PostFinance ein Kryptoportfolio eröffnet und für mindestens $100 Kryptos kauft, nimmt zudem automatisch an einem Wettbewerb teil, bei dem es einen von drei Bitcoins zu gewinnen gibt. Mehr dazu
Die Firma Reddit hat überschüssige Bargeldreserven in Bitcoin und Ether investiert. Dies wurde bekannt, da die Social-Media-Plattform bei der US-Börsenaufsicht (SEC) einen Antrag für einen Börsengang unter dem Tickersymbol "RDDT" einreichte. Im Rahmen dieses Antrags kam es zur Offenlegung ihrer Bilanz, wo auch Bitcoin und Ether auftauchen. Mehr dazu
Die Stadt St. Gallen wird die SIX Digital Exchange (SDX) nutzen, um eine digitale Anleihe im Wert von 100 Millionen Schweizer Franken mit einer Laufzeit von drei Jahren zu begeben. Mehr dazu
Aktuell laufen in Grossbritannien Gerichtsverhandlungen. Es geht darum herauszufinden, ob Craig Wright tatsächlich der Gründer von Bitcoin ist. Bereits seit Jahren behauptet der von vielen als Faketoshi gebrandmarkte Australier, dass er Satoshi sei. Nun sind im Zuge dieser Verhandlungen spannende E-Mails an die Öffentlichkeit gelangt. Es handelt es sich um E-Mails, die Satoshi vor der Veröffentlichung des Bitcoin-Whitepapers mit Adam Back – heute CEO und Mitgründer von Blockstream – austauschte. Diese E-Mails sind auch deshalb spannend, weil sie mehr über die Hintergründe von Satoshi preisgeben könnten. Mehr dazu
Das Schweizer Projekt CurioDAO lanciert ein neues Infrastrukturprojekt für den RWA-Markt! Durch die CapitalDex soll vor allem die Liquidität von realen Vermögenswerten erhöht werden. Mehr dazu
Die grösste Kryptobörse in Lateinamerika hat jüngst einen spannenden Bericht zur Krypto-Adoption veröffentlicht. Die Schlüsselbefunde: Bitcoin und Stablecoins dominieren noch immer das Kaufverhalten. Auch das Interesse von Frauen für Kryptowährungen nimmt zu, die Branche bleibt aber von Männern dominiert. Und die Turbulenzen in der Branche scheinen die fortschreitende Akzeptanz von Kryptowährungen nicht behindert zu haben. Mehr dazu
Die US-Kryptobörse Kraken hat jetzt auch eine Klage gegen die SEC eingereicht. Damit schliesst sich die Börse Coinbase und Binance an, deren Kampf noch andauert. Kraken betonte die Notwendigkeit, dass der Kongress ein umfassenderes Regelwerk zum Schutz von Verbrauchern und Investoren ausarbeiten soll. Mehr dazu
In einem ähnlichen Vorstoss von Coinbase hat die Börse die US Securities and Exchange Commission (SEC) aufgefordert, den Grayscale Ethereum Trust zu genehmigen. Damit versucht man, ähnlich wie bereits beim Bitcoin Spot ETF, Druck aufzubauen, sodass der US-Börsenaufsicht schliesslich nichts anderes übrig bleibt, als den ETF zu genehmigen. Mehr dazu
Circle, die Emittentin hinter dem Stablecoin USDC, hat bekannt gegeben, dass man die Unterstützung für die Tron-Blockchain einstellt. Letztere ist nicht zuletzt aufgrund ihres ominösen Gründers Justin Sun umstritten. Wie so vieles könnte auch dieser Schritt auf regulatorischen Druck zurückzuführen sein. Die Spekulation darüber laufen jedenfalls heiss. Mehr dazu
🟢 Financial Literacy mit PostFinance 🤓🎓
geschrieben von Pascal Hügli
Was ist Mining? Und kann ich heute selbst noch profitabel Mining betreiben?
Hast du dich bereits einmal gefragt, woher neue Bitcoins kommen? Umso mehr deshalb, weil Bitcoin-Einheiten vollkommen virtuell sind und «nur» als Buchungseinträge in einem globalen, digitalen Hauptbuch – der Bitcoin-Blockchain – existieren. Dennoch müssen Bitcoins geschaffen werden – wer aber produziert sie?
Verantwortlich für die Produktion (eigentlich Emission) neuer Bitcoins sind die sogenannten Miner. Sie beitreiben das Mining, was mit Schürfen übersetzt werden kann. In der Analogie lehnt sich dieser Begriff an die Gewinnung von Gold an. Wer heute Gold schürfen möchte, benötigt dafür hochentwickelte Maschinen und Apparaturen.
Mining: Wie geht das?
Auch das Schürfen von Bitcoin bedarf neben dezidierter Software spezifischer Hardware-Geräte. Diese werden ASIC-Miner genannt und sind ausschliesslich auf das Bitcoin-Mining ausgelegt. Natürlich helfen diese Mining-Geräte nicht dabei, in der Erdkruste oder anderswo nach Gold zu graben. Vielmehr durchforscht man den digitalen Cyberspace nach Bitcoin.
So wurde bei der Schaffung der Kryptowährung nämlich festgelegt, dass es maximal 21 Millionen Bitcoin-Einheiten gibt. Mittels Betrieb von ASIC-Minern und dem entsprechenden Einsatz von Rechenleistung zur Lösung kryptografischer Aufgaben kann nach diesen Bitcoins geschürft werden. Es gilt: Je mehr Mining-Geräte an das Bitcoin-Netzwerk angeschlossen sind und nach Bitcoin schürfen, desto schwieriger wird es für einen individuellen Miner, neue Bitcoins zu finden.
Eine oft gehörte Frage ist: Was geschieht, wenn alle Bitcoins einmal geschürft sind? Dann werden die Miner zwar keine neuen Bitcoins mehr schürfen können, wohl aber bereits existierende Bitcoin-Einheiten als Transaktionsgebühren verdienen. Bereits heute stammt ein Teil der Einkünfte von Bitcoin-Minern aus den durch die Nutzer bezahlten Transaktionsgebühren.
Kann ich selbst minen?
Software sowie Hardware können von jedermann erworben werden, so dass das Bitcoin-Mining grundsätzlich nach wie vor alle offen steht. Um allerdings profitabel Mining betreiben zu können, braucht man Zugang zu günstigem Strom und einer Vielzahl von Mining-Geräten. Dennoch hat sich das Bitcoin-Mining mittlerweile zu einer ernstzunehmenden Industrie entwickelt. Diese ist von Skaleneffekten getrieben, weshalb Bitcoin-Miner heute vor allem als börsenkotierte Firmen agieren. Eine Hobby-Infrastruktur kann kaum genügend Rechenleistung aufbringen, so dass man immer leer ausgehen würde.
Immer wieder beworben werden Cloud-Mining-Lösungen, die es Privatanlegern ermöglichen sollen, ohne Mining-Hardware selbst minen zu können. Bei solchen Dienstleistungen bucht man jeweils Rechenleistung in einem Cloud-Server. Entsprechend der gebuchten Rechenleistungen sollen dann regelmässig Bitcoins in die eigene Wallet ausgeschüttet werden. Abgesehen davon, dass solche Lösungen meist nicht profitabel sind, haben sich etliche Angebote auch immer wieder als Betrug erwiesen, weshalb von einer Nutzung abzuraten ist. Professionell unterwegs sind hingegen Mining-Unternehmen. Einige davon sind heute sogar an öffentlichen Börsen gelistet.
🟡 Market Update: Unsere regelmässige Übersicht gib uns heute🙏
geschrieben von Pascal Hügli
EZB und die ewige Leier der Bitcoin-“Kritik”
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich wiedermal negativ zu Bitcoin geäussert. In ihrem neusten Schreiben “argumentieren” die Autoren, dass es Bitcoin nicht geschafft habe, eine globale, dezentralisierte digitale Währung zu werden.
Natürlich riefen derartige Aussagen postwendend den heiligen Zorn der Bitcoiner auf den Plan. Innert wenigen Stunden wurde der EZB-Post tausende Male kommentiert. Auch fügten verschiedene Leser “ Kontext hinzu, der ihrer Meinung nach für andere wissenswert wäre” (diese Möglichkeit bietet X neu und möchte damit gegen Fake News ankämpfen):
An welchen Aussagen der EZB aber genau stiessen sich die Bitcoiner? Folgendes schreiben die EZB-Autoren in ihrem neusten Artikel mit dem Titel “ETF-Zulassung für Bitcoin – des nackten Kaisers neue Kleider”:
“Auch als Investition ist Bitcoin nach wie vor nicht geeignet. Er generiert keinen Cashflow (im Gegensatz zu Immobilien) oder Dividenden (Aktien), kann nicht produktiv genutzt werden (Rohstoffe) und bietet keinen sozialen Nutzen (Goldschmuck) oder eine subjektive Wertsteigerung aufgrund herausragender Fähigkeiten (Kunstwerke) […] Und das Mining von Bitcoin mit dem Proof-of-Work-Mechanismus verschmutzt die Umwelt weiterhin in demselben Ausmass wie ganze Länder, wobei höhere Bitcoin-Preise einen höheren Energieverbrauch bedeuten, damit Miner die höheren Kosten decken können.”
Dass Bitcoin auf dem Basis-Layer keine Dividende zahlt, ist bewusst so vorgesehen. Würde es eine Rendite abwerfen (so wie das zum Beispiel bei Proof-of-Stake-Blockchains der Fall ist), würde das “neue” Risiken mit sich bringen. Genau davon wollte man bei Bitcoin absehen. Die Blockchain soll auf der unterliegendsten Ebene möglichst konservativ bleiben.
Die Betonung liegt auf dem Begriff “unterliegendste Ebene”. Damit ist suggeriert, dass Bitcoin – wie andere Systeme auch – mehrschichtig skalieren wird. Genau diese Entwicklung sehen wir derzeit auch mit der Entstehung zahlreicher Bitcoin-Layer-2s. Diese helfen nicht nur dabei, Bitcoin zu skalieren, sondern schaffen auch die Möglichkeit, dass BTC produktiv eingesetzt werden kann. Das geht natürlich mit (Gegenpartei-)Risiken einher, doch wird Bitcoin so auf einmal auch ein produktives Asset.
Was den sozialen Nutzen anbelangt, so gibt es immer mehr Menschen, die der EZB gradlinig widersprechen würden. Nicht nur jene, die in Drittweltländern auf einmal die Möglichkeit haben, an einem globalen Finanzsystem teilzuhaben (aktuell sind Kryptowährungen gerade in Nigeria sehr stark im Aufschwung, sodass man von staatlicher Seite Verbote gegen Börsen ausgesprochen hat). Auch im Westen erachtet eine wachsende Anzahl von Menschen Bitcoin als ein geeignetes Sparvehikel für die lange Frist. Oder in anderen Worten: Bitcoin als Killer-Applikation für den Schutz gegen Inflation also:
Und zu guter Letzt die Energie-Frage. Hier möchten wir nur darauf hinweisen, dass Bitcoin in Sachen Nachhaltigkeit erst gerade wieder ein neues Allzeithoch erreicht hat. Die Gründe dafür kann man in diesem gut recherchieren Artikel nachlesen.
Wie es scheint, haben die EZB-Autoren auch im vergangenen Jahr wenig dazugelernt. Bereits im November 2022 prophezeiten sie in einem ähnlichen Artikel, dass „Bitcoin auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit“ sei. Wie sich diese “Prophezeiung” gehalten hat, wissen wir mittlerweile ja…
Bemerkenswert ist zudem: Just als die EZB ihre erneute Breitseite gegen Bitcoin abfeuerte, wurde bekannt: Die Zentralbank musste für 2023 einen Jahresverlust von 1,2 Milliarden Euro anmelden. Das war der erste Verlust seit 2004. Es scheint fast so, als ollte die EZB mit ihrem Bitcoin-Bashing geschickt von ihrem eigenen Misserfolgablenken. Dass es als Zentralbank nämlich auch anders geht, zeigte die Schweizer Nationalbank. Diese kaufte mit ihrem neu geschöpften Geld SMCI-Aktien und konnte erst kürzlich einen Gewinn von $36 Millionen erzielen.
So oder so, glaubt man den Charts, hat Bitcoin 2024 in 14 Ländern bereits ein neues Allzeithoch erzielt. Es dürfte wohl nur eine Frage derzeit sein, bis das auch im Euro wieder der Fall sein wird…
Bitcoin in der Konsolidierungsphase
Ein Schlüsselmoment für die Märkte in den vergangenen Tagen war der “Earnings Report” von Nvidia. Als grösster Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Personal Computer, Server und Spielkonsolen führt die Firma die aktuelle Tech-Revolution zusammen mit anderen Tech-Unternehmen an.
Vor wenigen Tagen nun meldete Nvidia einen Umsatz von $22,1 Milliarden für das vierte Quartal 2023. Die Umsatzzahlen waren somit um 7,28 % höher als erwartet. Das liess die Aktienmärkte durchatmen und lässt sie auf die Fortsetzung der Rally hoffen. Bitcoin und die Kryptos dürften davon auch profitieren. Zwar ist die historisch hohe Korrelation zwischen BTC und Tech-Aktien seit der ETF-Ankündigung im vergangenen Juli stark gefallen. Ganz dürfte sie jedoch nicht verschwunden sein, weshalb positive News aus dem Tech-Sektor auch Wasser auf die Mühlen der Kryptoassets darstellt.
Aktuell scheint es so, als wäre Bitcoin in einer Konsolidierungsphase und stagniert bei $50k. So sind es die bärischen Trader, die den Preis mit ihren Verkaufsaufträgen (Sell Orders) zwischen $52-$53k deckeln. Auf der anderen Seite sind es die Bullen, welche den Bitcoin-Preis mit ihren Käufen im Bereich von $51k stützen. Auf welche Seite der Bitcoin-Preis ausbrechen wird, ist schwierig zu sagen. Unserer Vermutung nach ist es aber wahrscheinlich, einen Ausbruch nach oben zu erwarten. Wie immer gilt: “No financial advice”.
Der Streit um Bitcoin Layer-2s
Was die Bitcoin-Welt derzeit umtreibt, ist die Frage: Was ist wirklich ein Bitcoin Layer-2? Mit dem Ordinal-Hype und dem dadurch neu angestossenen Bitcoin-Entwickler-Aufschwung kommen immer mehr Projekte auf den Plan, die von sich selbst behaupten, Bitcoin Layer-2s zu sein. Sogar Justin Sun, das umstrittene Gesicht hinter Tron, will nun einen eigenen Bitcoin Layer-2 auf den Markt bringen.
Eine Übersicht zu allen Initiativen findet sich im folgenden Bild:
Natürlich hat bei Bitcoin niemand die Autorität zu bestimmen, welche Projekte legitimerweise einen Bitcoin Layer-2 ausmachen und welche nicht. Bitcoin ist ein offenes Protokoll und jeder kann basierend darauf Skalierungslösungen bauen. Gleichwohl ist es wichtig, dass man verschiedene Kriterien zu definieren versucht, anhand derer eine Frage wie die vorliegende im Sinne eine Annäherung (man könnte auch sagen “approximativ”) beantwortet werden kann.
Dieser Frage sind wir bei Insight DeFi bereits im November 2022 nachgegangen und haben den “Grad an Bitcoinness” verschiedener Projekte zu beurteilen versucht. Der jüngste Versuch einer solchen Kategorisierung hat nun die weltweit grösste Bitcoin-Publikatoin Bitcoin Magazin geliefert. Die folgenden drei Punkte sind laut Bitcoin Magazin ausschlaggebend:
Bitcoin muss durch den Layer-2 als natives Asset verwenden werden. Gibt es einen anderen Token (ein Bitcoin-”Surrogat”), muss dieser mit Bitcoin unterlegt sein.
Der Bitcoin-Basislayer muss als letztendlicher Abwicklungsmechanismus zur Durchsetzung von Transaktionen fungieren. Das heisst: Als Nutzer muss man stets die Option haben, vom Layer-2 wieder zurück auf die Bitcoin-Mainchain wechseln zu können.
Der Layer-2 muss eine funktionale Abhängigkeit von Bitcoin haben. Das heisst: Sollte Bitcoin einen Totalausfall erleiden und der Layer-2 gleichwohl funktionsfähig bleiben, ist das ein Hinweis darauf, dass dieser unabhängig von Bitcoin funktionieren kann und somit kein eigentlicher Bitcoin Layer-2 sein kann.
Diese Punkte leuchten allesamt ein. Der grösste Streitpunkt ist ein alternativer Token. Hat ein Bitcoin-Layer seinen eigenen Token, will Bitcoin Magazin damit nichts zu tun haben. Das ist natürlich deren Recht. Jede Publikation hat die Freiheit, selber zu wählen, worüber man berichten möchte und worüber nicht.
Wir von Insight DeFi sind jedoch nicht der Überzeugung, dass ein eigener Token per se schlecht ist. So kann es durchaus ein legitimes Unterfangen sein, Bitcoin als Protokoll zu nutzen und hierfür einen eigenen Token mit einer spezifischen Funktionalität zu unterhalten. Genauso wie es heute Gold-Miningfirmen gibt, die mit Gold als Rohstoff hantieren und gleichzeitig Aktien der eigenen Gold-Miningfirma ausgeben.
Worauf es letztlich wirklich ankommt, ist, durch Metriken zu zeigen, dass das eigene Meta-Protokoll signifikant zum Nutzen von Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel oder Tauschmittel beiträgt. Dann wird es nämlich der Markt sein, welcher das fähigste Produkt auswählt.
Übrigens: Für Satoshi selbst schien die Existenz eines separaten Tokens nicht problematisch zu sein. Das sagte er zwar nicht explizit, seine Aussagen lassen es jedoch vermuten. So glaubte er, dass es irgendwann komplett separate Netzwerke mit einer eigenen Blockchain geben wird, die lediglich die CPU-Leistung mit Bitcoin teilen. Was er aber genauso kommen sah, sind die Scams, die sich als Layer-2 ausgeben werden.
Mehr zu Satoshis Meinung kann in dieser Zusammenfassung nachgelesen werden.
Ist das Bitcoin-Halving bereits eingepreist?
“Das Bitcoin-Halving steht an und der Preis wird steigen”. Jetzt, wo das Halving nur noch knapp 60 Tage in der Zukunft liegt, hört man solche Aussagen immer wieder. Doch wie verhält es sich genau mit dem Halving? Was ist das nochmals, wie funktioniert es und vor allem, welchen Effekt hat es wirklich auf den Bitcoin-Preis?
Während einige der Überzeugung sind, dass die Verknappung ganz klar preistreibend wirken muss, glauben andere, dass die Halvings nahezu keinen Effekt (mehr) haben. Immerhin sind 92% aller Bitcoin bereits gemint und die Bilanzen der Miner sind mit dem Preis nicht korreliert.
Dieser Frage wollen wir in unserem nächsten YouTube-Livestream nächsten Dienstag (27.2) um 18:00 nachgehen. Hier geht’s zum Link. Am besten heute schon vormerken und abspeichern, damit du diese spannenden Einsichten nicht verpassen wirst.
🟢 Es grüsst die fröhliche Apokalypse
geschrieben von Pascal Hügli
Der bevorstehende Bitcoin Layer-2 Boom wird wohl in der Tat eine Unmenge neuer Tokens mit sich bringen. Um sich dafür zu wappnen, gilt es folgenden Befund von CoinGecko vor Augen zu halten: So haben sie den Kryptomarkt vor Kurzem einem Realitätscheck unterzogen. Dabei ist herausgekommen, dass 50 % aller Kryptoassets mittlerweile tot sind. Wie ist das gemeint?
Nun, von den über 24’000 auf CoinGecko gelisteten Kryptos sind laut dem Plattform-Betreiber 14’039 gescheitert. 53,6 % dieser toten Projekte wurden erst während des Bullenmarkts von 2020 und 2021 gestartet. Krypto-Projekte, die gar erst im Jahr 2021 ins Leben gerufen worden sind, weisen sogar eine Ausfallrate von 70 % auf.
Hauptgründe für das Scheitern sind eine mangelnde Nachfrage oder betrügerische Absichten der Projektgründer. Wie sich also zeigt: Aus der Sicht eines Investors, sind weniger Tokens ganz sicher mehr der Kryptowelt.
🟡 Liquidity Corner: Alles fliesst oder was?
geschrieben von Pascal Hügli
Ein Blick auf die Zahlen:
Netto-Finanzliquidität in den USA (mit dem Notfall-Kreditprogramm BTFP):
22. Januar (vor einem Monat): $6’228 Milliarden
19. Februar (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $6’237 Milliarden
↗️ Zunahme von $9 Milliarden (“bullisch”)
Hier noch heruntergebrochen:
Gesamtbilanz der US-Notenbank:
22. Januar (vor einem Monat): $7’670 Milliarden
19. Februar (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $7’630 Milliarden
↙️ Reduktion $40 Milliarden (“bärisch”)
Reverse Repo Programme in den USA:
22. Januar (vor einem Monat): $647 Milliarden
19. Februar (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $575 Milliarden
↙️ Reduktion von $72 Milliarden (“bullisch”)
US-Treasury General Account (Das “Bankkonto” des US-Staats bei der US-Notenbank):
22. Januar (vor einem Monat): $803 Milliarden
19. Februar (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $822 Milliarden
↗️ Zunahme von $19 Milliarden (“bärisch”)
Gegenüber dem Vormonat ist die Netto-Finanzliquidität in den USA um $9 Milliarden gestiegen, wie es uns die Zahlen von oben nahelegen. Die verschiedenen Faktoren halten sich aktuell also fast die Waage. Natürlich bleibt die Finanzliquidität innerhalb der globalen Märkte der entscheidende Faktor, den man als Investor zu beobachten hat. Ein kürzlich zu diesem Thema veröffentlichter Podcast von Anthony Pompliano erklärt diese Zusammenhänge besonders prägnant – und das in “nur” 22 Minuten:
Im vergangenen Newsletter haben wir beschrieben, wie die Banken derzeit die neu auf den Markt kommenden Staatsanleihen finanzieren (müssen). In diesem Zusammenhang haben wir spekuliert, dass sie aufgrund absehbarer Finanzierungsschwierigkeiten zunehmend Probleme haben könnten, diese Flut an US-Staatsanleihen zu absorbieren. Sollten die Bankreserven auch noch abnehmen, könnte die Liquidität sehr schnell sehr dünn werden und es wird die US-Notenbank brauchen, um Engpässe bei der Finanzierung von US-Staatsschulden abzuwenden.
In dieser Ausgabe möchten wir an diese Gedanken anknüpfen, indem wir noch stärker die Vogelperspektive einzunehmen versuchen. Warum sind wir bei Insight DeFi derart stark davon überzeugt, dass die Finanzliquidität über die nächsten 12 bis 18 Monate enorm ausgeweitet werden muss (und Bitcoin folglich stark davon profitieren wird)?
Bankreserven versus Gelder aus Geldmarktfonds
Banken brauchen Bankreserven, um Insolvenz- und Refinanzierungsrisiken abwenden zu können. Seit der Finanzkrise von 2008 haben die Zentralbanken Banken stets mit neuen Bankreserven unterstützt. Damit ist es ihnen bisher grossflächig gelungen, grössere Rückschläge im Keim zu ersticken. Solange die Banken über genügend Bankreserven verfügen, können sie ihren Abwicklungs- sowie Refinanzierungspflichten nachkommen. Die prompte Schaffung von Bankreserven hat sich jeweils als das Gegenmittel gegen eine drohende monetäre Deflation erwiesen.
Heute wissen das die Zentralbanken und setzen folglich alles daran, dass diese Bankreserven kaum ernsthaft schrumpfen. Das allgemeine Verständnis ist, dass diese derzeit schrumpfen müssen, da die US-Zentralbank an ihrer “Quantitative Tightening”-Strategie festzuhalten scheint. Indem die Zentralbank mittels QT US-Staatsanleihen auf ihren Büchern auslaufen lässt, kommt es auch zur “Zerstörung” von Bankreserven – immerhin wurden diese ja von der Zentralbank in der Vergangenheit geschaffen, um eben diese US-Staatsanleihen zu kaufen und auf ihre Bilanz zu nehmen. Mit dem Verschwinden der Staatsanleihe auf der Aktivseite muss als auch das Verschwinden der entsprechenden Bankreserven auf der Passivseite einhergehen.
Ein Blick auf die Zahlen verrät uns allerdings, dass dem nicht so ist. Obwohl die Bilanz der US-Notenbank derzeit insgesamt rückläufig ist, nehmen die Reserven nach wie vor zu (siehe Bild unten). Wie also ist das möglich?
Nun, US-Staatsanleihen können entweder über Bankreserven (von Banken) oder dann von Geldern aus Geldmarktfonds (aus der sogenannten Reverse-Repo-Einrichtung) finanziert werden. Letztlich geht es nur darum, dass irgendjemand im “System” diese US-Staatsanleihen finanziert.
Gegenwärtig und auf das haben wir schon in den vergangenen Ausgaben hingewiesen, kommt das Geld aus den Geldmarktfonds. Die schnellen und hohen Abflüsse aus der Reverse-Repo-Einrichtung der letzten Monate ist ein Hinweis dafür. Dies wiederum ist der Grund, weshalb die Bankreserven aller Banken stabil bleiben (sogar leicht ansteigen). Müsste die Finanzierung stärker durch die Bankreserven erfolgen, würdem die Banken ein für sie essenzielles Instrument verlieren, das sie schnell in die Bredouille bringen könnte. Indem Banken, Hedgefonds und andere Geldinstitute Gelder aus den Geldmarktfonds abziehen, gelingt es dem “System”, die neu auf den Markt kommenden Staatsanleihen ohne grosse Probleme zu finanzieren.
Die Problematik ist nun, dass die US-Notenbank ihren prozentualen Anteil an US-Staatsanleihen auf ihrer Bilanz sukzessive abzubauen versucht. Wie die untenstehende Grafik zeigt, hat man aufseiten der Fed den Prozentanteil gehaltener Staatsanleihen von über 17 % auf knapp unter 12 % reduzieren können.
Je mehr die Banken und andere Finanzinstitute in dieser Sache kompensierend eingreifen müssen, desto weniger Bilanzkapazität verbleibt ihnen, andere von ihnen gehaltene Vermögenswerte zu refinanzieren. Doch bekanntlich geht der Krug so lange zum Brunnen, bis er bricht. Irgendwann muss die Zentralbank eingreifen. Doch wird die Zentralbank nicht nur die Staatsschulden monetarisieren müssen. Sie wird auch Bankenpleiten ausmerzen müssen. Ironischerweise werden diese aktuell gerade durch die Zentralbank provoziert, welche an ihrer QT-Politik festhält und damit die Bilanzkapazität der einspringenden Banken strapaziert, bis diese unter der grösser werdenden Last zusammenbrechen. Bis zu $100 Billionen an Bankkrediten könnten dann potenziell gerettet werden müssen – enorme Summen, die enorme Geldschöpfung bedingen werden.
🟡 Deep Dive: Stacks Sats, Stack Hardware Wallets?
geschrieben von Pascal Hügli
Insight DeFi startet die ultimative Hardware-Wallet-Serie. Über die nächsten Monate werden wir etliche Hardware-Wallet-Optionen testen, auch solche, die gemeinhin weniger bekannt sind. Ihr könnt euch jetzt schon freuen. Es hat ein paar echte Rohdiamanten unter ihnen.
Heute im Fokus: Decent
Set-up: Mit der Decent Hardware Wallet haben wir uns wiedermal eine Hardware Wallet aus dem asiatischen Raum angeschaut. Der Setup-Prozess, bei dem man zuerst ein Passwort für die Wallet setzen muss und dann die 24 Wörter ausliest, kam uns etwas langwierig vor. So muss man sich durch jedes einzelne Wort klicken, damit man den Installationsprozess abschliessen kann. Das kennen wir natürlich auch von anderen Hardware Wallets wie SecuX, Trezor oder Ledger. Gerade weil wir in den beiden letzten Ausgaben jedoch Hardware Wallets vorgestellt haben, bei denen man die Wiederherstellungsphrase nicht selber aufschreiben muss, kam uns dieser Prozess wohl etwas mühsam vor…
Bei dieser Hardware Wallet ist es somit erneut wichtig, dass man sich die Wiederherstellungsphrase irgendwo separat aufschreibt (also eine Backup-Kopie erstellt). Hat man diesen Prozess durch, kann man die Decent Hardware Wallet mittels Bluetooth über das Smartphone (Wallet-Applikation existiert für IOS und Android) ansteuern.
Look & Feel: Die Hardware Wallet kommt in sehr schlichtem Design und das Gehäuse ist aus hartem Plastik. Für unseren Geschmack fühlt sich das Gerät etwas billig an. Gleichwohl bleibt zu erwähnen, dass die Hardware Wallet mit einem eigenen Bildschirm ausgerüstet ist. So kann man die Hardware Wallet grundsätzlich auch einfach so verwenden, ohne dass man sie über Bluetooth mit der Smartphone-Applikation verbinden muss.
Kryptos: Wie andere Hardware Wallets unterstützt Decent auch eine Vielzahl von Kryptoassets. Anders als bei anderen Varianten sind diese aber nicht gleich “nutzbar”. So muss für jedes Kryptoassets ein separater “Account” erstellt werden. Weshalb das so ist, konnten wir nicht herausfinden.
Sicherheit: Die Smartphone-App ist mit einem Passwort geschützt (und ist Face ID-fähig). Ebenso passwortgeschützt ist die Hardware-Wallet selbst (dazu gleich mehr). Wie schon bei SecuX, einer anderen Hardware Wallet aus Asien, die wir vorgestellt haben, verbindet man die Hardware Wallet von Decent mittels Bluetooth mit dem eigenen Smartphone. Wichtig: Die Hardware Wallet muss man über die Smartphone-Applikation verbinden und nicht über die Bluetooth-Einstellungen des Smartphones. Einmal mehr gilt: Die Bluetooth-Funktion macht diese Wallet grundsätzlich angreifbarer, als wenn diese Möglichkeit nicht bestünde. Wie Hardware-Wallet-Hersteller wie Decent aber versichern, würde ein Private Key niemals die Wallet verlassen können. Es sind immer nur kryptografisch verschlüsselte Nachrichten, die mit einem Hash verifiziert sind und nur so zwischen Hardware Wallet und Smartphone kursieren.
Features: Was diese Hardware Wallet auszeichnet, ist ihre biometrische Sicherung. So muss man das Gerät nämlich mit seinem persönlichen Fingerabdruck sichern. Laut dem Hersteller selbst, ist Decent eines der einzigen Hardware Wallets, welches eine solche biometrische Sicherung gewährleistet. Um einen belieben Finger für die biometrische Sicherung zu nutzen, muss man auf der Hardware Wallet einfach den Bereich “Security” ansteuern und dann “Enroll Finger” wählen. Dann gilt es das zu Beginn gesetzte Passwort einzugeben und schon kann man insgesamt zwei verschiedene Fingerabdrücke (also am besten von zwei verschiedenen Fingern) hinterlegen.
Des Weiteren bietet die Smartphone-Applikation eine Rubrik mit dem Namen “Insight”. Dort werden einem direkt die meistgesuchten Kryptos der vergangenen Stunden angezeigt. So hat man immer direkt im Überblick, welche Coins und Token gerade heiss sind. Was einem diese Funktionalität bringt, darf jeder Leser gleich selbst beurteilen. Ebenfalls möglich ist eine Metamask-Integration, mit der DeFi-Applikationen angesteuert werden können.
Preis: Der Preis der Decent Wallet liegt bei $139.00. Für diese Wallet besitzen wir von Insight DeFi keinen Rabatt-Code.
🟡 Podcast der Woche
Warum du dir den Podcast anhören solltest? Es handelt sich um die erste Podcast-Episode der Bitcoin Suisse. Der langjährige Pionier der Schweizer Kryptoszene hat nun auch einen Podcast gestartet und hat dafür gleich einen ersten, äusserst spannenden Gast interviewt. Und zwar Alex Krüger. Bei Insight DeFi folgen wir Alex schon lange, da er vor allem auf X immer wieder wertvolle Inputs liefert. So versteht er es wie kein anderer, die globalen makroökonomischen Trends mit den Kryptomärkten zu verheiraten und daraus interessante Schlüsse für den Investor abzuleiten. Dies tut er auch in diesem Podcast-Interview.
Unter anderem erklärt er, weshalb die Bitcoin ETF auch langfristig ein wichtiger Meilenstein für den Kryptomarkt darstellen. Deren Bewilligung hat es zudem wahrscheinlicher gemacht, dass Bitcoin Gold als bevorzugtes Wertaufbewahrungsmittel dereinst übertreffen könnte. Auch äussert es sich im Podcast dazu, was seine Aussicht für dieses Jahr ist: Er schliesst nicht aus, dass es zu einer Korrektur kommen könnte. Gleichzeitig glaubt er, dass die Zentralbanken die Märkte weiterhin mit Liquidität stützen müssen, was sich letztlich positiv für Bitcoin und die Kryptos erweisen wird.