Eine "Empfehlung" und eine Anleitung
Video Market Update Mai, Zur Gretchenfrage der bevorstehenden Staatsfinanzierung, Staking- und Liquid Staking-Ökosystem, Memes
Let’s gooo 🎢 Was dich heute erwartet:
Kenntnis-Level : 🟢 Einsteiger | 🟡 Fortgeschritten | 🔵 Experte
Insight DeFi auf Social Media: LinkedIn / Instagram / Twitter / YouTube / Telegram
🟢 Video Market Update Mai
aufgenommen von Pascal Hügli
Zum Wochenschluss haben die Aktienmärkte angezogen und der Volatilitätsindex hat so tief geschlossen wie schon seit Monaten nicht mehr. Ist das gerade das Blow-Off-Top bevor der Wind mit der Welle an US-Neuverschuldung dreht? In diesem Video Market Update beschäftigen wir uns mit der US-Schuldengrenze, warum es keine wirkliche Grenze ist und was das temporäre Aufheben des Schuldendeck für die Märkte und Kryptoassets mit sich bringen wird. Darüber hinaus schauen wir nach Asien, wo Hong Kong den Kryptomarkt für institutionelle sowie private Anleger öffnet. Auch beschäftigen wir uns mit dem LSDFi-Markt, dem wohl aktuelle heissesten Eisen der Kryptowelt. Auch die Memecoins, die Innovationen rund um DeFi auf Bitcoin sowie das Aufkommen der Real-World Assets (RWAs) sind ein Thema.
🟢 Liquidity Corner: Zur Gretchenfrage der bevorstehenden Staatsfinanzierung
geschrieben von Pascal Hügli
Ein Blick auf die Zahlen:
Netto-Finanzliquidität in den USA (mit dem Notfall-Kreditprogramm BTFP)
18. Mai (vergangene Newsletter-Ausgabe): $6’141 Milliarden
01. Juni (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $6’239 Milliarden
↗️Zunahme von $96 Milliarden
Hier noch heruntergebrochen:
Gesamtbilanz* der US-Notenbank:
17. Mai (vergangene Newsletter-Ausgabe): $8’456 Milliarden
01. Juni (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $8’385 Milliarden
↙️Reduktion von $71 Milliarden
Reverse Repo Programme in den USA
18. Mai (vergangene Newsletter-Ausgabe): $2’238 Milliarden
01. Juni (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $2’160 Milliarden
↙️Reduktion von $78 Milliarden
US-Treasury General Account (Das “Bankkonto” des US-Staats bei der US-Notenbank):
18. Mai (vergangene Newsletter-Ausgabe): $57 Milliarden
01. Juni (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $37 Milliarden
↙️Reduktion von $20 Milliarden
Über die vergangenen zwei Wochen hat die Gesamtliquidität im US-Finanzsystem zugenommen. Die Bilanz der US-Notenbank hat sich im Rahmen der anhaltenden QT-Politik weiter verringert. Diese Reduktion wurde jedoch durch den TGA, die Notfallkredite, sowie der Reverse Repo Programme kompensiert.
In wenigen Tagen sollte die Erhöhung der Schuldenobergrenze für den US-Staat gemachte Sache sein. Dann wird dieser sich wieder verschulden können. Die Erwartung ist, dass dieses Jahr noch insgesamt eine Billion US-Dollar an Neuverschuldung auf den Markt kommen wird. Und nächstes Jahr strebt der US-Staat sogar an, $1,5 Billionen an Schulden aufzunehmen.
Abhängend davon wie das US-Schatzamt diese Neuverschuldung bewerkstelligen wird, können die Konsequenzen für die Liquiditätssituation unterschiedlich sein. Entscheidend wird sein:
Wie schnell wird das Schatzamt (Treasury Department) sein Konto wieder auffüllen?
Inwiefern wird es ihnen gelingen, die Liquidität aus Reverse Repo Programmen und nicht aus den Banken abzusaugen?
Fliesst das Geld aus Geldmarktfonds in die neuen Staatsschulden – derzeit sind über $2 Billionen bei der US-Notenbank parkiert – dürfte der Effekt auf die Liquidität eher neutral ausfallen. Dieses Geld wird jedoch nur umgeschichtet werden, wenn die Renditen der Neuverschuldung höher sind als die Verzinsung von Reverse Repo Programmen.
Es ist zu erwarten, dass ein Teil (wie gross ist die Frage) des Kapitals von den Banken in Form von Bankreserven kommen wird. Verschiebt sich das Geld vom Bankkonto der Geschäftsbanken (Bankreserven) bei der US-Notenbank in das Bankkonto des US-Staates bei der Fed (TGA), führt das zu einer Zunahme von Letzterem auf Kosten von Ersterem. Eine Reduzierung der Bankreserven wiederum müsste zu einer Reduktion der Finanzliquidität führen. So stünde den Banken nämlich weniger Kapazität für Finanzierungen und Kreditvergabe zur Verfügung. Ergo, die Liquidität und damit auch das Potenzial für risikoreicher Investments würde dadurch eingeschränkt.
Es wird also spannend zu beobachten sein, wie sich diese Verteilung bei der Finanzierung der neuen US-Staatsschulden über die nächsten Wochen manifestieren wird. Je nach Ergebnis wird das die Marktpreise von Aktien und anderen Risikoanlagen wie Kryptoassets anders beeinflussen. Aus Sicht eines Investors gilt es diese Entwicklung daher aufmerksam zu beobachten und in die Risiko-Management-Überlegungen, die gerade besonders wichtig sind, kontinuierlich einzubeziehen.
🟡 Das Staking- und Liquid Staking-Ökosystem
geschrieben von Julian Richter
Dieser Artikel führt Sie in die faszinierende Welt von Staking und Liquid Staking ein. So erhält der Leser eine umfassende Einführung in diese Themen, einen spannenden Überblick über das vielfältige Staking- und Liquid Staking-Ökosystem und einen praktischen 7-Punkte Guide, der bei der Auswahl eines geeigneten Staking-Anbieters hilft. Auf geht’s!
Was bedeutet Staking?
Staking, auch bekannt als Proof-of-Stake (POS), ist ein Konsensmechanismus zur Validierung von Blockchain-Transaktionen. Staking-Dienstleister werden als Validatoren bezeichnet. Neben dem Proof-of-Work-Mechanismus (wie er bei Bitcoin verwendet wird), ist POS weit verbreitet und entwickelt sich stetig weiter, wie wir an dem Bereich des Liquid Stakings sehen.
Mit POS können Coins (z.B. ETH) direkt von einem persönlichen Non-Custodial-Wallet an einen Staking-Dienstleister oder Validator delegiert werden. Es gibt online viele Anleitungen, wie man eine Wallet verwendet und die Delegation ausführt. Alternativ kann man seine Coins auch von einem zentralisierten Dienstleister (Custodial-Wallet) delegieren lassen, wie beispielsweise von einem zentralisierten Custody-Anbieter oder einer Krypto-Börse.
Durch Delegation der Staking-Coins an einen Validator trägt man zur Sicherheit des POS-Netzwerks bei. Je mehr Token-Inhaber ihre Tokens delegieren, desto sicherer wird das Netzwerk. Im Ethereum-Netzwerk beispielsweise sind zum heutigen Zeitpunkt etwa 18 % aller umlaufenden Coins an einen Validator oder Liquid-Staking-Anbieter delegiert, Tendenz steigend:
Bei der Delegation verbleiben die Coin in der eigenen Wallet, werden aber für die Staking-Zeitdauer gesperrt und an den entsprechenden Validator delegiert. Der privater Schlüssel (der Zugang zu den Coins auf der Blockchain ermöglicht) verbleibt beim Nutzer und wird nicht an den Staking-Dienstleister weitergegeben.
Als Inhaber von Coins einer Proof-of-Stake-Blockchain kann man die Coin an die Adresse eines Validators delegieren. Dieser Validator ist ein professioneller Staking-Dienstleister. Verfügt man hingegen über ausreichend technische Kenntnisse und Ressourcen, kann man auch eine eigene Validator-Infrastruktur betreiben und die Coins an eine eigene Validator-Adresse delegieren. Dies wiederum trägt zur Dezentralizsierung des POS Netzwerkes bei. Allerdings ist für die Einrichtung eines Validators bei Ethereum der Besitz von 32 ETH erforderlich, eine Summe, die heutzutage beträchtlich und für viele Nutzer möglicherweise nicht erreichbar ist.
Für den Beitrag zur POS-Netzwerksicherheit erhält man Staking-Rewards. Diese können je nach Marktlage und Netzwerk zwischen 5 % und ein paar 100 % variieren (abhängig vom jeweiligen Projekt). Eine gute Übersicht dazu findet sich hier. Natürlich birgt das Staking aber auch Risiken, die man beachten sollte:
Re-Delegierungszeitraum: Sollte man sich dazu entschliessen, die Coins von einem Validator zu einem anderen umschichten (Re-Delegierung), kann dieser Vorgang bis zu 30 Tage dauern. Während dieses Zeitraums sind die Tokens gesperrt und können nicht gehandelt oder anderweitig genutzt werden. Dies kann insbesondere dann problematisch sein, wenn der Markt volatil ist und man schnell reagieren möchte.
Slashing: Slashing ist eine Strafe, die auf Proof-of-Stake-Blockchains eingeführt wurde, um das Netzwerk vor betrügerischem Verhalten zu schützen. Wenn ein Validator versucht, betrügerische Transaktionen zu validieren (Double-Signing) oder wenn er längere Zeit offline ist (Downtime), kann ihm ein Teil seiner gestakten Tokens weggenommen werden (Slashing). Dies kann auch Auswirkungen auf die Delegierenden haben, da ihre Delegation und die Rewards entsprechend reduziert werden können.
Was bedeutet Liquid Staking?
Liquid Staking ist eine innovative Methode, die die Liquidität von gestakten Assets erhöht und somit die Nutzung und den Nutzen von PoS-Netzwerken erweitert. In traditionellen Staking-Szenarien sind Tokens während des Stakings gesperrt und können nicht für andere Zwecke verwendet werden. Liquid Staking ändert dies, indem es Nutzern ermöglicht, repräsentative Tokens im Austausch für ihre gestaketen Tokens zu erhalten. Diese Token werden auch Liquid Staking Derivative genannt oder LSD. Man erhält diesen Token als Bestätigung seiner Einlage und kann diesen Token rund um die Uhr handeln und bleibt somit liquide.
Darüber hinaus können die LSD gehandelt, in DeFi-Anwendungen eingesetzt oder für andere Zwecke verwendet werden, während die ursprünglichen Tokens weiterhin gestaked und Belohnungen generieren. Dadurch werden die Liquiditätsbeschränkungen des traditionellen Stakings überwunden und gleichzeitig die Sicherheit und Funktionalität des PoS-Netzwerks aufrechterhalten.
Es ist tatsächlich möglich, sowohl Staking-Rewards als auch zusätzliche DeFi-Rewards zu erzielen, was Ihre Gesamtrendite erhöhen kann. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass dies auch ein erhöhtes Risiko mit sich bringt, da hierdurch zusätzliche Smart Contracts und Services in den Prozess eingebunden werden. Diese zusätzlichen Komponenten könnten potenzielle Angriffspunkte darstellen oder fehleranfällig sein, was zu Verlusten führen kann. Daher ist es wichtig, eine sorgfältige Risikobewertung durchzuführen und sich mit den beteiligten Mechanismen vertraut zu machen, bevor man sich für eine solche Strategie entscheidet.
Bekannte Liquid Staking Services sind Lido, Rocket Pool, Quicksilver und Stride. Hier finden Sie einen Überblick über alle relevanten Liquid Staking Anbieter.
Staking und Liquid Staking Ökosystem – Ein Überblick
Das Staking und Liquid Staking Ökosystem entwickelt sich stetig weiter. Unter DezentralizedFinance.com findet sich ein Überblick über den globalen Staking Provider und Liquid Staking Provider Markt. Einige der namhaftesten Liquid Staking Anbieter sind:
Wie wähle ich einen Staking Provider / Validator aus: Ein 7-Punkte Guide
Durchgehende Verfügbarkeit: Ein professioneller Staking-Service sollte eine Verfügbarkeit von 99,9 % oder mehr garantieren. Die Verfügbarkeit ist ein Indikator für die Zuverlässigkeit des Dienstes. Ausfallzeiten können zu sogenanntem „Slashing” führen, was sowohl Rendite als auch Reputation kostet.
Slashing-Geschichte: Wichtig ist die Historie von Slashing-Vorfällen. Slashing ist die Bestrafung eines Validators, der entweder nicht verfügbar war oder Fehler beim Signieren von Blöcken gemacht hat. Solche Fehler können unbeabsichtigt oder vorsätzlich passieren, meistens sind sie jedoch unbeabsichtigt.
Gründungsdatum: Es sollte geprüft werden, wann der Staking-Service gegründet wurde und wann er gestartet ist. Je länger ein Dienst existiert und je mehr Staking-Netzwerke er unterstützt, desto zuverlässiger und vertrauenswürdiger ist er wahrscheinlich.
Finanzieller Hintergrund: Hat der Staking-Dienst eine solide finanzielle Grundlage? So gilt es sich, über die finanzielle Situation der Plattform ein Bild zu machen.
Governance-Unterstützung: Unterstützt der Staking-Dienst die Governance der verschiedenen Staking-Netzwerke? Wie aktiv engagiert sich der Dienst in der Förderung von Governance-Vorschlägen und der Förderung der Dezentralisierung?
Community: Auch sollte man die Community des Dienstes auf verschiedenen Plattformen wie Podcasts, Websites, Telegram, Discord, etc erforschen. Dies kann einem ein Gefühl für das Wachstum und den Ruf des Dienstes geben.
Team: Ebenso muss das Team hinter dem Staking-Dienst durchleuchtet werden. Ein Blick auf das Validator-Team und die Gründer hilft, ihrer Erfahrung und Kompetenz auszumachen.
Zusammenfassung: Staking und Liquid Staking
Staking und Liquid Staking haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und sind als Basis-Infrastruktur ein wichtiger Bestandteil des Krypto-Ökosystems.
Maximal Extractable Value (MEV): Dieses Konzept bezieht sich auf den möglichen Gewinn durch Manipulation der Transaktionsreihenfolge. Es ist ein umstrittenes Thema, das die Fairness und Sicherheit von Netzwerken beeinflussen könnte.
Dezentralisierte Validatortechnologie: Projekte wie das Shared Validator Network (SSV) und Obol zielen darauf ab, die Dezentralisierung auf Validatorebene zu fördern und Risiken im Validatoren-Geschäft zu reduzieren.
Staking Regulierung: Der Staking-Markt ist weitgehend unreguliert, aber Regulatoren beginnen, diesen Sektor zu beachten. Zukünftige Regulierungen könnten das Wachstum des Staking-Markts beeinflussen.
Insgesamt befindet sich der Staking- und Liquid-Staking-Markt in einer spannenden Phase, die von technologischen Innovationen und regulatorischen Trends geprägt ist. Und für alle, die weitergehende Recherche betreiben wollen, sei dieser Twitter-Post auf Englisch empfohlen.
Julian Richter:
Julian RIchter ist Staking-Experte aus Deutschland und unterhält die Webseite decentralizedfinance.com. Gleichzeitig amtet er als Head of Sales and Business Development von Tangany, einem Digital Asset Custodian.
🟢 Meme Section
Wie erkennst du einen Bitcoiner? Indem du sein Auto siehst.
Das ist kein Meme, sondern die Truflation!
Politiker, wenn man ihnen sagt, dass sie die Ausgaben herunterfahren müssen, um einen Bankrott zu verhindern.
Ich trinke ja kein Apfelwein, aber diesen hier ja vielleicht schon:
Zeit für die Revolution: Noch in den 90er-Jahren hiess es: Nicht zu nahe vor dem Fernseher sitzen. Diesen wird es 2023 nicht mehr geben…