Der Beginn einer neuen Ära
Bitcoin ETFs, SEC-Zirkus, 20-Minuten, OneKey, US-Staatsverschuldung, Bitcoin im Anlagekontext, Ether-Revival und mehr
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🟢 Alles auf einen Blick
geschrieben von Pascal Hügli
🌐 Gesamtmarktkapitalisierung Krypto: $1’642 Milliarden
🌊 Krypto-Flows vergangene Woche: +$151 Millionen
💰 Bitcoin-Preis: $43’068
🚀 Ether-Preis: $2’546
💪 Bitcoin-Dominanz: 51,39%
🏦 TVL in DeFi: $55,738 Milliarden
💳 Gesamtmarktkapitalisierung Stablecoins: $135,498 Milliarden
😨🤑 Krypto Fear and Greed Index:
🟢 Das ist gelaufen: Die heissesten News
geschrieben von Pascal Hügli
Die Bitcoin-ETFs wurden genehmigt und bereits einen Tag später handelten sie mit einem Handelsvolumen in Milliardenhöhe. Mehr dazu
Die Firma Ripple plant ein ehrgeiziges Aktienrückkaufprogramm im Wert von $285 Millionen. Es geht um den Rückkauf von Ripple-Aktien und nicht XRP-Coins. Mehr dazu
Der Bitcoin-ETF-Anbieter Franklin Templeton fügt seinem X-Profil “LayerEyes” hinzu. Die Bitcoiner frohlocken. Mehr dazu
Coinbase wickelte am Bitcoin-ETF-Lancierungstag BTC-OTC-Deals im Wert von insgesamt $7 Milliarden ab. Mehr dazu
Gerüchten und Augenzeugen zufolge soll es mehrere Broker geben, welche ihre Kunden das Kaufen von Bitcoin ETFs verbieten. Darunter: Citibank, Edward Jones, Merrill Lynch, Vanguard Group und auch die UBS. Citibank und UBS haben diese Nachricht jdoch bereits dementiert und gemeint, dass sie ihren Kunden Zugang verschaffen. Gleichwohl werden auf Social Media (X) bereits erste Screenshots geteilt, die zeigen, dass Kunden ihre Gelder von diesen Finanzinstituten abziehen. Schaffen sich diese Akteure hier gerade ihr eigenes Budweiser-Problem? Mehr dazu
Das Rennen um den Ethereum Spot ETF ist eröffnet und die Fristen (Deadlines) wurden publiziert. Der erste Termin ist am 23. Mai. Es bleibt also genug Zeit, damit sich ähnlich wie bei Bitcoin ebenfalls ein Hype entwickeln könnte. Mehr dazu
Das Lancierungsdatum für das Dencun-Update auf dem Ethereum-Testnetz (Goerli) ist bestätigt. Am 17. Januar soll es soweit sein, bevor die Testnetz-Version dann einige Monate später abgestellt und das Update auch auf dem Mainnet live gehen wird. Mehr dazu
Der USDC Stablecoin-Emittent Circle hat kürzlich im Vertrauen seinen Börsengang beantragt. Die Firma könnte 2024 oder dann spätestens 2025 an die Börse gehen. Mehr dazu
🟡 Market Update: Unsere regelmässige Übersicht gib uns heute🙏
geschrieben von Pascal Hügli
Der harzige Weg zum Bitcoin-ETF
Endlich, der ETF-Krimi ist zu Ende und die Krypto-Welt hat ihr ersehntes Happy End! Nach ein paar turbulenten Tage, welche die Gefühle der Krypto-Investoren auf eine Achterbahnfahrt schickten, ist der SEC-Entscheid unter Dach und Fach. Doch alles der Reihe nach.
Am Dienstagabend (9.1) erreichte die Krypto-Welt ungefähr um 22:00 Schweizer Zeit die frohe Botschaft: Die Bitcoin Spot ETFs seien bewilligt – die SEC persönlich verkündete diese Nachricht über ihren X-Account. Erstaunlicherweise reagierte der Bitcoin-Preis kaum und das mit gutem Recht. Nur fünf Minuten später twitterte der SEC-Vorsitzende Gary Gensler, dass der X-Account der US-Börsenaufsicht kompromittiert worden sei und die SEC die Bitcoin ETFs nicht bewilligt hätte.
Die Verwirrung war gross! Und die Entrüstung auch. Wie kann es sein, dass der X-Account einer so wichtigen US-Institution in einer so wichtigen Situation “gehackt” wurde?! Dass der Account nämlich kompromittiert war, bestätigte weniger später der “X-Security-Account”. So habe man festgestellt, dass keine Zwei-Faktor-Authentifizierung vorhanden war. Diese Nachricht hörte sich umso drolliger an, hatte der Gensler doch noch im Oktober 2023 am “Cyber Security Awareness Month” folgenden Erinnerungspost geteilt:
Der Umstand warf natürlich sofort Fragen auf: Wie kann jene Behörde, welche für die Sicherheit der US-Investoren zuständig ist und sicher aber selber nicht vor Hacker-Angriffen schützen kann, glaubwürdig sein? Immerhin geht es ja “nur” um einen X-Account, bei dem das Aufsetzen der Zwei-Faktor-Authentifizierung weniger als 30 Sekunden dauert.
Wie im Nachgang bereits ausgekommen ist, nahm die SEC die Sicherheitsstandards auch in Vergangenheit kaum ernst. Und im US-Kongress verlautete man, dass man den Fall untersuchen will und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen – ob das tatsächlich passieren wird?
Konkrete Konsequenzen hin oder her, sicher ist, dass sich die SEC (wie andere “Old-World”-Institutionen) mit solchen Vorfällen ins Abseits schiesst. So kann dieser “2FA-Fauxpas” der SEC als weiteres Beispiel dafür gedeutet werden, wie Institutionen der alten Welt, welche die so wichtigen Werkzeuge der Cypherpunks nicht respektieren, ihren Ruf, ihr Geld und schliesslich ihre gesellschaftspolitische Relevanz einbüssen.
Ordentlich Selbstkritik geübt hat denn auch Hester Peirce, Mitglied des SEC-Gremiums. Sie meinte, dass sich die US-Börsenaufsicht mit ihren launischen, willkürlichen Aktivitäten rund um den Bitcoin-ETF und darüber hinaus das Vertrauen der Menschen (Investoren) verspielt. Dabei spielt sie auch darauf an, dass die SEC punkto Krypto noch immer nicht für klare Regulierungen in den USA gesorgt hat.
Die Bitcoin-ETF Ära hat begonnen
Nach diesem Zwischenfall, wurde der Bitcoin ETF, dann offiziell ein Tag später bewilligt (auch da leistete sich die SEC scheinbar einen Schnitzer, nachdem sie die auf ihrer Webseite aufgeschaltete Verkündigung nochmals löschte). Jetzt, wo die Bitcoin ETFs aber tatsächlich genehmigt sind, und der erste Handelstag als erfolgreichster Tag in die Geschichte einging, stellt sich die Frage: Was bringt nun der ETF? Das Volumen war mit über $4 Milliarden ziemlich eindrücklich. Wichtig ist aber: Das meiste Volumen generierte GBTC (das Produkt von Grayscale) und hier wäre zwischen $1-2 Milliarden Verkaufsvolumen vorhanden gewesen. Über die genauen Zuflüsse (die Assets under Management oder auch AUM) wird auf X noch immer gestritten. Eine gute Übersicht diesbezüglich hat Blockworks hier erstellt.
Der Verkaufsdruck durch Grayscale-Investoren, die nach Jahren endlich ihre Bestände liquidieren können, könnte erklären, weshalb sich der Preis nicht so stark nach oben bewegt hat seit der Lancierung. Ebenso der Grund, dass viele BTC am Tagesschluss OTC gekauft wurden, um so den Preis nicht zu bewegen. Wer eine detaillierte Erklärung dazu sucht, wie das Bitcoin ETF Kauf-und-Verkauf-Prozedere genau abläuft, dem sei dieser Post hier empfohlen.
Dass sich der Preis kaum bewegt hat, hat einige natürlich enttäuscht. Was dies aber zeigt ist, dass der Bitcoin-ETF bei der Lancierung sehr gut eingepreist war. Kurzfristig könnte es nun sogar sein, dass der Bitcoin-Preis ein vorübergehendes, lokales Top erreicht hat. Die Feuertaufe mussten die neuen Bitcoin-ETF-Investoren denn auch schon am zweiten Handelstag durchlaufen:
Ein Hinweis könnte sein: Das Thema ist aktuell definitiv wieder im Mainstream angekommen. So wurde Pascal Hügli neulich sogar in der Print-Ausgabe der 20-Minuten zitiert.
Wir haben uns hier einen kleinen Spass erlaubt. Vor ungefähr einer Woche war Pascal Hügli unverhofft das Gespräch beim grössten Schweizer Bitcoin-Podcaster Sunnydecree (Marco Bühler). Während seines Live-Streams fragte sich Sunny, wär dieser “Experte” Pascal Hügli denn sei. Nur ein paar Tage später erscheinen sie dann zusammen in der Print-Ausgabe der 20 Minuten 😂
Langfristig sind wir der Überzeugung, dass sich die Bewilligung der Bitcoin ETFs positiv auf den Kurs auswirken sollte. So hat nämlich eine neue Ära begonnen, das Zeitalter der Bitcoin-Institutionalisierung. Waren wir bislang 15 Jahre in der "Pre-ETF"-Ära, ist nun das "Post-ETF"-Zeitalter angebrochen. Bitcoin hat das oberste Gütesiegel der Finanzwelt erhalten und ist somit legitimiert. Bitcoin kann jetzt sehr einfach über bestehende Finanzplattformen gekauft werden (wenn sie es denn zulassen, siehe unten). Watch out für ein baldiges Special zu diesem Thema. (Wechsle heute schon auf Paid, um dieses in voller Länge lesen zu können):
Ein interessanter Vergleich dazu haben wir bei Fred Krueger gelesen. Er meinte, dass Bitcoin jetzt "standardisiert" ist. Bitcoin kann jetzt genau wie Gold oder der S&P500 bequem mittels Index gekauft werden. Bitcoin ist somit Teil der allgemeinen “Menükarte”. Und wie bei McDonalds, als der Fast-Food-Riese den "Chicken McNugget" einführte und sich die Nachfrage nach Hähnchenfleisch in Amerika verdoppelte, wird sich die Bitcoin-ETF-Lancierung in ähnlicher Weise auf das Kryptoasset auswirken. Darüber hinaus bringen die Bitcoin ETFs, gerade in den USA, auch immense Steuervorteile, wie hier erklärt ist.
Hintertreibt der ETF Bitcoins Grundphilosophie?
Dem Grundgedanken von Bitcoin widerspricht die ETF-Lancierung natürlich, das hat auch SEC-Kommissarin Caroline Crenshaw richtigerweise herausgestrichen (siehe Bild gleich unten). Bitcoin ist angetreten, Geld ohne Drittparteien zu ermöglichen. Das heisst: Bitcoin kann ohne Erlaubnis empfangen, versendet und gehalten werden. Letzteres nennt sich "selbst souveräne" Krypto-Verwahrung und verkörpert den Goldstandard (Ironie haha) unter den Bitcoinern.
Die Frage ist: Verliert Bitcoin, wenn mit der Genehmigung des Bitcoin-Spot-ETFs sein Grundgedanke hintertrieben wird. Wir glauben nicht. Wer nicht hinter dem Mond lebt, dem muss schon immer bewusst gewesen sein, dass Bitcoin finanzialisiert werden würde und seinen Weg an die Wall Street finden wird. Als bester Vermögenswert der vergangenen Jahre sind die Anreize für die grossen Finanzinstitute einfach zu lukrativ. Ebenso ist unwahrscheinlich, dass die Mehrheit der Menschen ihre Bitcoin (und damit ihr Geld) selbstverwahren wollen. Dies zu tun, haben wir über die vergangenen Jahrzehnte verlernt und mit Bitcoin sind wir als Gesellschaft erst dabei, diese Praxis wiederzuerlernen.
Eine weitere Frage ist. Wird die Institutionalisierung von Bitcoin durch grosse Finanzakteure das Bitcoin-Protokoll gefährden? Auch hier tendieren wir zu einem Nein. Es sind nach wie vor die "Full-Node"-Besitzer, jene Personen also, die mit einem kleinen Computer den Bitcoin-Protokoll-Code betreiben, die das Sagen haben. Wird man vonseiten der Finanzelite Bitcoin in eine gewisse Richtung drängen wollen, werden das die eingefleischten Bitcoin-Hardliner mit ihren Full Nodes nicht zulassen. Alles, was die Finanzelite machen kann, ist Bitcoin zu forken, indem sie so ihre eigene, neue Bitcoin-Version kreiert.
Auch dürfen wir nicht vergessen, dass eine grosse Anzahl Bitcoin in den Händen von den Hodlern liegt. Das sind weitaus über 70 %. Die überwiegende Mehrheit dieser Hodler (Langzeithalter) verwaltet Bitcoin eigenständig, also mittels Self-Custody. Das birgt aus Sicht der Finanzinstitute, die nun mit den genehmigten Bitcoin Spot ETFs auf den Zug aufspringen, auch Gefahren. Denn, sollten die Finanzinstitute aufgrund aktueller Finanzpraktiken einmal plötzlich "zu wenig" Bitcoin auf ihren Büchern haben, können diese nicht einfach – wie das im aktuellen Finanzsystem der Fall ist – in Form von Notliquidität aus dem Nichts geschaffen werden.
Bitcoin-Genehmigung ruft Kritiker auf den Plan
Die Bewilligung der Bitcoin ETFs kommt natürlich nicht bei allen gut an. Gary Gensler hat in seinem Genehmigungsschreiben davon geschrieben, dass man ein Finanzprodukt billigen würde und nicht aber das Kryptoasset selbst. Ebenfalls kritisch geäussert hat sich die Senatorin Elizabeth Warren. Sie schreibt auf X, dass die SEC bei der Entscheidung über den Bitcoin-ETF rechtlich und politisch falsch liege. Im Nu füllt sich ihre Timeline mit unzähligen “Korrektur”-Antworten, die aufzeigen sollen, warum die Argumente von Warren einer objektiven Analyse nicht standhalten.
Sich ins eigene Bein geschossen haben, dürfte auch der zweitgrösste Vermögensverwalter Vanguard. Neben anderen Finanzplattformen wie Edward Jones oder Merrill Lynch (eine “Hall of Fame der Bitcoin-Kritiker findet sich hier) soll man Kunden verboten haben, die Bitcoin ETFs zu kaufen. Der Grund: Bitcoin würde nicht mit der Investment-Philosophie von Vanguard übereinstimmen. In Zeiten von Social Media und viraler Posts ist das natürlich eine gewagte Strategie. Erste Screenshots auf X sollen denn auch bereits zeigen, wie Kunden ihre Gelder von diesen Finanzinstituten abziehen. Haben sich diese Finanzakteure mit dieser Breitseite gegen Bitcoin gerade ihr eigenes Budweiser-Problem geschaffen?
Der Markt liess sich in die Karten schauen
Spannend scheint: Der oben erwähnte Hacker des SEC-X-Accounts scheint von seiner Aktion nicht wirklich finanziell profitiert zu haben. Es gibt keine Hinweise, dass er sich im Voraus mit Finanzderivaten positioniert hat. Warum also hat er es dennoch durchgezogen?
Nun, vielleicht ging es ihm einfach darum, die SEC blosszustellen. Vielleicht aber wollte er auch erreichen, dass sich der Markt in seine Karten schauen lässt. Und genau das ist gelungen. Denn nach der Fake-Meldung war es vor allem Ether, der outperformte. Für viele Krypto-Investoren war damit klar: Kommt die offizielle Bewilligung der Bitcoin ETFs, wird es nicht anders sein und so ist es auch eingetroffen.
Es scheint, als hätte der ETH/BTC-Chart am 9. Januar seinen Boden erreicht und die Investoren spekulieren jetzt auf das neue Narrativ – ein Narrativ, das ganz stark mit dem bevorstehenden Ethereum Spot ETF zusammenhängt. Larry Fink, der CEO von BlackRock hat im Nachgang zur Genehmigung der Bitcoin ETFs denn auch schon verkündet, dass in der Lancierung eines ETH Spot ETFs Sinn und Wert sieht.
Mit diesen Worten des BlackRock-Bosses dürfte das Rennen um den Ethereum Spot ETF denn auch “offiziell” eröffnet sein. Erste Deadline ist am 23. Mai. Bis dahin bleibt also genug Zeit, damit sich ähnlich wie bei Bitcoin ein Hype entwickeln könnte. Das sehen auch Kongressmitglieder in den USA so. Kongressabgeordneter Michael Collins soll erst kürzlich $ETH gekauft haben. Aber Achtung: Ein Ethereum Spot ETF ist alles andere als einfach so garantiert. Das sehen auch Quellen, die BlackRock nahestehen, so.
🟢 Es grüsst die fröhliche Apokalypse
geschrieben von Pascal Hügli
Für einmal geht der Ruf nicht an alle Krypto-OGs (OG steht für “Original Gangster” und meint Leute, die schon lange im Krypto-Bereich unterwegs sind), sondern an alle Hip-Hop-Kenner. Lil Bubble, der wohl bekannteste Krypto-Rapper hat das bekannte Lied von Snoop Dogg “Drop it like it’s hot” in eine Krypto-Version umgemodelt. Uns gefällt vor allem folgende Zeile: “When the Fed hit the print button, pump it like it’s hot”. Hör doch selber rein 🤪
🟡 Liquidity Corner: Galoppierende US-Staatsverschuldung sorgt für Finanzliquidität
geschrieben von Pascal Hügli
Ein Blick auf die Zahlen:
Netto-Finanzliquidität in den USA (mit dem Notfall-Kreditprogramm BTFP):
18. Dezember (vor einem Monat): $6’226 Milliarden
11. Januar (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $6’252 Milliarden
↗️ Zunahme von $26 Milliarden (“bullisch”)
Hier noch heruntergebrochen:
Gesamtbilanz der US-Notenbank:
18. Dezember (vor einem Monat): $7’740 Milliarden
08. Januar (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $7’680 Milliarden
↙️ Reduktion $60 Milliarden (“bärisch”)
Reverse Repo Programme in den USA:
18. Dezember (vor einem Monat): $725 Milliarden
11. Januar (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $680 Milliarden
↙️ Reduktion von $45 Milliarden (“bullisch”)
US-Treasury General Account (Das “Bankkonto” des US-Staats bei der US-Notenbank):
18. Dezember (vor einem Monat): $773 Milliarden
11. Januar (aktuelle Newsletter-Ausgabe): $749 Milliarden
↙️ Reduktion von $24 Milliarden (“bullisch”)
Gegenüber dem Vormonat ist die Netto-Finanzliquidität in den USA um $26 Milliarden gestiegen, wie es uns die Zahlen von oben nahelegen. Die Liquiditätszunahme scheint somit verhalten gewesen zu sein, doch müssen wir uns folgende Dynamik vor Augen halten: In den vergangenen +/- acht Monaten wurde Geld en masse gedruckt. Wie das?
Der Grund ist die US-Staatsverschuldung. So hat die Gesamtverschuldung der USA inzwischen die $34-Billionen-Marke überschritten. In den letzten drei Jahren sind $10,5 Billionen Neuverschuldung hinzugekommen. Und das Schuldenwachstum beschleunigt sich: Allein in den vergangenen sechs Monaten stiegen die Schulden um $2,5 Billionen. Was ist hier eigentlich die Blase: Bitcoin oder die US-Staatsverschuldung? 🧐
Warum aber ist diese Staatsverschuldung nun liquiditätsfördernd? Das Geld, welches der Staat über die Emission von neuen Staatsanleihen aufnimmt, wird sogleich wieder in die Wirtschaft gegeben. Auch gelangt es in die Finanzmärkte, was die Vermögenspreise anheizt. Wir lernen also: Staatsverschuldung ist inflationär.
Dieser rasante Schuldenanstieg bedeutet aber auch, dass die neu emittierten Schuldtitel gekauft werden müssen. Die Neuemission von US-Staatsanleihen führt zu einem Aufwärtsdruck bei den Zinsen. Nicht nur nimmt das Angebot an Staatspapieren zu, was Preisabwärtsdruck (und somit umgekehrt Zinsaufwärtsdruck) kreiert. Auch muss der Markt mit höheren Zinsen incentiviert werden, damit er diese Neuverschuldung kauft.
Als wäre das nicht schon genug, könnte die Finanzliquidität noch einen weiteren Schub erfahren. Dann nämlich, wenn die US-Notenbank ihr sogenanntes Quantitative Tightening Programm (QT) reduzieren oder gar ganz aussetzen muss. So wurde bekannt, dass mehrere Akteure dem FOMC (Komitee der US-Notenbank-Verantwortlichen) vorschlugen, eine mögliche Verlangsamung des QT-Programms anzudenken. Es war die Präsidentin des Dallas-Feds, Lorie Logan, welche sich wie folgt zitieren liess: “Meiner Meinung nach sollten wir das Tempo unserer Bilanzverkürzungen (runoffs) verlangsamen, wenn sich die Übernachtbestände der Reverse-Repo-Einrichtung einem niedrigen Niveau nähern (was aktuell der Fall ist).”
Es scheint also, als würden erste Fed-Verantwortliche besorgt sein, dass die Banken vielleicht über ungenügende Zentralbankreserven verfügen könnten, was Finanzierungsengpässe zur Folge haben könnte. Um eine solche Eventualität zu verhindern, muss die US-Notenbank eben auch ein vorzeitiges Ende ihrer QT-Politik in Betracht ziehen.
Dass die Probleme in der Tat akut sein könnten, lässt die steigende Zahl bei den Notfallkrediten vermuten: Die BTFP-Notfallkredite stiegen vergangene Woche um $6 Milliarden auf einen neuen Höchststand von $147,17 Milliarden. Es scheint ganz so, als würden sich die Banken vor dem eigentlich geplanten “Auslaufen” dieser Einrichtung im März (das wird wohl nicht geschehen) nochmals mit Reserven eindecken wollen. Denn wie eine andere Grafik zeigt: In Sachen Bargeldreserven sind die kleinen Banken aktuell unter ihre Belastungsgrenze gefallen. Das bedeutet: Würde BTFP heute beendet, stünden diese Banken vor der Zahlungsunfähigkeit.
Aus Sicht der Finanzteilnehmer würde ein Ende von QT vor allem eins mit sich ziehen: Der Weg für mehr Finanzliquidität stünde einmal mehr offen. Konkret würde das bedeuten: In Bezug auf unsere Zahlen von oben würde die Gesamtbilanz der US-Notenbank wohl nicht mehr abnehmen, sondern stagnieren oder gar wieder zunehmen.
🟡 Deep Dive: Stacks Sats, Stack Hardware Wallets?
geschrieben von Pascal Hügli
Insight DeFi startet die ultimative Hardware-Wallet-Serie. Über die nächsten Monate werden wir etliche Hardware-Wallet-Optionen testen, auch solche, die gemeinhin weniger bekannt sind. Ihr könnt euch jetzt schon freuen. Es hat ein paar echte Rohdiamanten darunter.
Heute im Fokus: OneKey Classic und OneKey Touch
Set-up: Das Aufsetzen des OneKey Classic sowie des OneKey Touch geht eigentlich genau gleich. Der Unterschied ist: Der OneKey Classic verfügt über einen sehr einfachen Bildschirm, der durch einen Knopfdruck bedient werden kann. Der OneKey Touch hingegen hat, wie es der Name verrät, einen Touchscreen. Beide Hardware-Wallets kommen mit einer gut erklärten Anleitung, die das Aufsetzen der Wallet zu einem Kinderspiel macht. Aufgefallen ist uns, dass wir für beide Wallet die Anzahl der Seed-Wörter wählen können. Zur Auswahl stehen 12, 18 oder 24 Wörter. Von Insight DeFi würden wir die maximale Wörteranzahl empfehlen, da dies die Entropie erhöht, was die Wiederherstellungsphrase sicherer macht. Was uns ausserdem am OneKey Touch gefällt: Die Hardware-Wallet weist einem beim Aufsetzen ausdrücklich darauf hin, dass die Wörter der Wiederherstellungsphrase auf keinen Fall digital (auch nicht mittels Screenshot) gespeichert werden sollen.
Look & Feel: Das Design des OneKey Touch ist sehr gelungen. Das Wallet ist handlich und verfügt über einen grossen Touchscreen-Bildschirm. Die günstigere Variante ist der OneKey Classic und das merkt man auch. Hier ist die Verarbeitung weniger hochwertig. Ebenfalls überzeugend ist die Webseite sowie das App. Beides ist schnörkellos designt. Die App wirkt sehr benutzerfreundlich, einzig die deutsche Übersetzung hört sich an manchen Stellen etwas holprig an. So wird zum Beispiel Token mit Wertmarke übersetzt.
Kryptos: OneKey unterstützt eine Vielzahl von Kryptoassets. So können nicht nur 75+ Blockchains und ihre Coins über die OneKey Hardware-Wallets verwaltet werden, auch verschiedene Token, die sich auf diesen einzelnen Blockchains befinden, können bequem über OneKey verwahrt werden. Eine umfassende Liste findet sich hier.
Sicherheit: Die Hardware-Wallets von OneKey sind zu 100 % Open Source. Obschon man meinen könnte, dass dies heute Pflicht sein sollte, ist das bei vielen Hardware-Wallets noch immer nicht der Fall. Zudem sind alle Daten lokal gespeichert und mit der modernsten Verschlüsselungstechnologie verschlüsselt. Auch speichern die OneKey Hardware-Wallets die privaten Schlüssel (Private Keys) nicht direkt im Mikroprozessor des Geräts, sondern auf einem separaten Sicherheitschip (Secure Enclave genannt). Trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen sollte auch hier erwähnt sein: Wie schon bei der SecuX Hardware-Wallet macht die Möglichkeit der Bluetooth-Nutzung das Gerät grundsätzlich und theoretisch angreifbarer, als wenn diese Option nicht bestünde.
Features: Obschon eben kritisiert, möchten wir die Möglichkeit der Handy-App-Bedienung mittels Bluetooth-Verbindung gleichwohl als Feature herausstreichen. Die App gibt es für iOS und Android. Neben der Mobile-App existiert auch eine Desktop-App (Hardware Bridge) sowie ein Browser-Plugin. Auch kann die OneKey App ohne eine Hardware Wallet genutzt und mit Wallets anderer Anbieter verbunden werden, was sympathisch ist.
Mit der OneKey-App verbunden, wird die Hardware-Wallet gar zu einem One Stop Shop. So können NFTs über die Wallet verwahrt werden. Es gib einen Tab, der sämtliche Transaktionen in einem separaten Transaktionsverlauf anzeigt. Die Transaktionsgebühren für jede Blockchain können gewählt werden. Und es gibt einen sogenannten “Bulksender”. Hiermit lassen sich bis zu 500 Transaktionen auf einmal versenden. Neben einer direkt in der App integrierten Swap-Funktion, über die sich die Kryptoassets handeln lassen, kann die Wallet auch mit sämtlichen DeFi-Applikationen verbunden werden. Häufig verwendete Blockchain-Adressen lassen sich zudem in einem Kontaktbuch speichern. Und wer von der Hardware-Wallet persönlich überzeugt ist, kann auch gleich seine Firma auf OneKey umsatteln, unterstützt der Anbieter doch eine Enterprise-Lösung.
Was uns zu guter Letzt noch aufgefallen ist: OneKey befindet sich im Portfolio von Coinbase Ventures. Der Hardware-Wallet-Anbieter hat somit das Backing der US-Kryptobörse, die ja als Verwahrer für fast alle Bitcoin Spot ETFs fungiert.
Preis: Der Preis des OneKey Classic liegt bei USD 89,00. Den OneKey Touch gibt es für USD 249,00. Wer über den Rabatt-Code von Insight DeFi einen OneKey bestellt, erhält eine Verkaufspreis-Reduktion.
🟡 Podcast der Woche
Warum du dir den Podcast anhören solltest? Aktien und Anleihen sind feste Bestandteile der Anlagewelt. Weniger befassen sich Analysten mit dem Thema der “knappen Vermögenswerte”. Jetzt, wo es Bitcoin mit den genehmigten ETFs in die Chefetage geschafft hat, sollte man sich aber mehr denn je mit knappen Assets wie Bitcoin befassen. Und das tut dieser Podcast. Der Makro-Denker Preston Pysh liefert spannende Einblicke zu Bitcoin. So plädiert er für konservative Annahmen und eine langfristige Perspektive und wirft die Frage auf, wann Finanzberater den Bitcoin vollständig annehmen werden. In der Diskussion spricht er auch Marktineffizienzen an und teilt seine Erkenntnisse in Bezug auf die Microstrategie-Bitcoin-Strategie. FinCEN-Vorschriften und die Herausforderungen bei der Aufklärung über Bitcoin spricht er ebenso an wie die zyklische Natur von Bitcoin. Ein Must-Listen für jeden Investor!
🔵 Krypto-Narratives-Barometer
geschrieben von Pascal Hügli
Insight DeFi liefert dir das exklusive Krypto-Narratives-Barometer. Damit bleibst du informiert und du erfährst stets, welche Krypto-Themen gerade angesagt sind, welche Krypto-Narrative bereits länger laufen und wohin sich die Krypto-Community als nächsten hinbewegen könnte.
Die Analysen basieren zu einem auf einer qualitativen Einschätzung von Stimmungsvoten aus Krypto-X und Krypto-Newslettern. Zum anderen beziehen sie sich auf quantitative Untersuchungen. Dabei ist jedes Narrativ als Index konzipiert, wobei die jeweils fünf wichtigsten Projekte innerhalb eines Narratives (Auswahl davon ist subjektiv) gleich gewichtet sind.
Hier geht’s zur Übersicht:
Das könnte was werden:
LRT zeichnet sich als spannendes Narrative ab. Dabei handelt es sich um die sogenannten Liquid Restaking Token, die auf Ethereum basieren. In Hinblick auf den EigenLayer-Airdrop ist zu erwarten, dass dieses Narrativ weiter an Momentum gewinnen dürfte. Noch ist das LRT-Ökosystem äusserst klein und wächst erst gerade heran. Ein Projekt, dass die Krypto-Degens bereits auf dem Radar haben, ist Restaking Finance, mit dem RSTK-Token. Dieser hat in den letzten Wochen nicht schlecht performt…
Stablecoins: Die Krypto-Welt sucht immer nach neuen Narrativen, die preistreibend wirken. Und ja, sogar Stablecoins können hier passen. Jetzt, wo bekannt ist, dass der Stablecoin-Herausgeber Circle an die Börse gehen wird, wird bereits versucht, das Stablecoin-Thema zu einem Narrativ zu machen. Maker (MKR) oder Frax Shares (FXS) haben denn auch bereits im Preis reagiert. Die Frage ist nun, werden Rendite-abwerfende Stablecoins wie Lybra und Co. als nächste Sau durch das digitale Kryptodorf gejagt werden?
Laufen gerade heiss:
Das Ether-Revival scheint angelaufen zu sein, immerhin glauben viele, dass ETH/BTC am 9. Januar seinen Boden erreicht hatte und es für Ether jetzt aufwärtsgehen wird. Mehr dazu liest du im Market Update.
Layer-2s haben das Narrativ-Feld in den vergangenen Tagen angeführt. Insbesondere Tokens wie O 0.00%↑ P, $ARB, $METIS und $SKL haben eine beachtliche Performance hingelegt. Deren Aufstieg ist natürlich auch durch das in Schwung gekommene Ether-Revival-Narrative getrieben und die Erwartung, dass das Dencun-Update im 17. Januar auf dem Goerli-Testnetz live geschaltet wird.
Mit der “Bestätigung” des Ether-Revival-Narratives ebenfalls Schwung aufgenommen haben LSDs. Wenig überrascht war es der Token von Lido ($LDO), der hier das Feld anführt. Ebenfalls auf dem Radar zu haben sind $RPL, $FIS, $SD oder $FXS (letzterer ist auch Teil des möglichen Stablecoin-Narratives). Und natürlich gibt es bereits einige LSD “Beta Plays” auf Layer-2s, so zum Beispiel $LBR und $PENDLE. Diese begründen das LSD L2 Narrativ.
Sind auf der Kippe:
Bitcoin ETF: Jetzt, wo die Bitcoin ETFs genehmigt sind, fragen sich alle: Die Luft bei diesem Narrativ ist jetzt sicher draussen? In der kurzen Frist dürfte dem wohl so sein, was auch Bitcoin Betas wie $STX in Mitleidenschaft ziehen dürfte. Mit Hinblick auf das Halving, ein weiterer Meilenstein für Bitcoin in diesem Jahr, könnte sich rund um Bitcoin aber wieder ein neues Narrativ bilden, jenes des Bitcoin-Ökosystems und dessen Aufholjagd gegenüber dem Ethereum-Ökosystem.
Auch die Layer-1s sind derzeit auf der Kippe. Zwar gibt es hier sehr viele, weshalb vereinzelte Projekte hier immer noch gut laufen können. Natürlich ist es aber so, dass viele Layer-1s in den vergangenen Monaten bereits sehr gut performt haben, so zum Beispiel $ICP, $SOL, $SEI, $INJ oder $RUNE und $KUJI. Ob dieses Niveau in der kurzen Frist allgemein gehalten werden kann, ist heute unsicher – vor allem, wenn jetzt der Fokus auf Ethereum und seine Beta-Plays wechselt.
Sind gerade wenig aktuell:
Was sich einmal mehr schön zeigt: Memes sind lustig, bis sie es eben nicht mehr sind. Das Meme Szn Narrativ ist aktuell eines der am schlechtesten laufenden Narrative überhaupt.