Dynamiken, die man verstehen muss
Bitcoin-Angebotsknappheit, Langzeithalter, alte und neue Trends, MEV, Satoshis Statue, NFT Loot
Food for Thought: Gedanken zu Angebotsdynamiken bei Bitcoin 💭
Im Kryptomarkt dominiert derzeit eine Frage: Steht Bitcoin kurz vor einem Angebotsschock, der den Preis in absehbarer Zeit beflügeln könnte? Eindrücklich ist, in welchem Tempo und in welchen Mengen Bitcoin-Einheiten derzeit von Kryptobörsen abgezogen werden. Noch nie in der Geschichte Bitcoins haben wir einen solchen Rückgang der Exchange-Bestände erlebt. Die Börsenbestände sind nun 10 Tage in Folge gesunken und haben neue Tiefs erreicht.
Der prozentuale Anteil des Bitcoin-Angebots, der sich in den letzten drei Monaten bewegt hat, ist so niedrig wie nie zuvor – nur am Ende des Bärenmarkts von 2015 standen wir bei einem ähnlich tiefen Level. Wie sich zeigt (Grafik 2), haben 84,1% des gegenwärtig zirkulierenden Bitcoin-Angebots in den vergangenen drei Monaten nicht die Adresse gewechselt. Dieser Umstand zeigt, dass mehr und mehr «junge» Bitcoin derzeit dem liquiden Bitcoin-Umlauf entzogen werden. Es scheint also so, dass diese Bitcoin nach dem Preiscrash im Mai von Haltern mit hoher Überzeugung aufgekauft worden sind und daher eine weniger grosse Wahrscheinlichkeit aufweisen, in absehbarer Zeit schnell abverkauft zu werden.
Langzeithalter, also solche Bitcoin-Halter, die über Coins verfügen, die seit mehr als 155 Tagen nicht verkauft worden sind, verhalten sich denn auch bullisch. So ist zu beobachten, dass diese Langzeithalter 69 % des gesamten zirkulierenden Bitcoin-Angebots halten, was ungefähr dem Niveau entspricht, dass wir im Oktober 2020 gesehen haben – kurz bevor der Bitcoin-Preis zu seiner letzten Rally ansetzte.
Grafik 3: Langzeithalter sind derzeit im Besitz von 12,97 Millionen Bitcoin. Absolut gesehen entspricht das historisch einem Höchstwert.
Nicht auszuschliessen ist also eine Liquiditätskrise, die durch die Angebotsseite getrieben sein könnte. Die sich aufbauende Angebotsknappheit könnte in einem Angebotsschock enden, der schliesslich den Preis in die Höher treibt und zwar ruckartig. Wie kein anderer Vermögenswert ist Bitcoin letztlich von dieser Dynamik getrieben, weshalb einige Argumentieren, dass Bitcoin letztlich der ultimative Short Squeeze gegen Fiatgeld darstellen würde.
Nichts ist garantiert
Doch ist natürlich nicht garantiert, dass es in der kurzen Frist so kommen muss. So glauben einige, dass die 64k-US-Dollarmarke im April tatsächlich ein lokales Top darstellte und die letzten Monate lediglich ein sogenannter Dead Cat Bounce waren – also ein letztes Aufbäumen, bevor der Preis dann effektiv in einen Bärenmarkt schlittert. Beunruhigend finden einige, dass die Handelsvolumen derzeit wenig überzeugend sind.
Die makroökonomischen Indikationen zu den Angebots-Dynamiken bei Bitcoin, die wir oben geschildert haben, sind interessant, wohl aber sicher mit Vorsicht zu geniessen. Immerhin kann der Wind schnell drehen, dann nämlich, wenn Bitcoin-Whales plötzlich Bitcoin abzustossen beginnen. Auch ist der Bitcoin-Markt noch immer stark mit den traditionellen Aktienmarkt korreliert. Wie folgende Grafik eindrücklich zeigt, wird Bitcoin noch immer als Risk-On-Asset wahrgenommen.
Grafik 4: Fast jede Bitcoin-Korrektur im Jahr 2021 korrelierte mit einer S&P500-Korrektur von -2% oder mehr.
Apropos Korrelationen: Wie sich der übrige Kryptomarkt in den nächsten Wochen weiterentwickeln wird, hängt nach wie vor davon ab, was Bitcoin machen wird. Sollte Bitcoin einbrechen und sich der oben erwähnte Dead Cat Bounce bestätigen, würde das natürlich auch die anderen Kryptoassets wieder stark in Mitleidenschaft ziehen. Sollte Bitcoin aufgrund der Angebotsknappheit plötzlich im Preis explodieren, würden Altcoins kurzfristig unter Druck kommen, weil die Bitcoin-Dominanz wieder steigen würde. Nach einem Bitcoin-Pump käme dann aber die Altcoin-Ekstase – das war in der Vergangenheit ja immer so.
Alter und neuer Trend 📈
Ganz aktuell etwas gedreht hat der DeFi-Markt. In unserem letzten Newsletter-Beitrag hatten wir in Bezug auf die DeFi-Preisentwicklung ein eher kritisches Argument ausgeführt. Gegenwärtig sieht es danach aus, als würden die DeFi-Titel wieder etwas an Schwung gewinnen. DeFi-Blue Chips wie Uniswap, Aave, Synthetix oder Curve hatten eine gute letzte Woche. Einige DeFi-Projekt, die in den letzten Monaten preistechnisch arg gelitten hatten, zeigten zudem beachtliches Handelsvolumen. Werden wir DeFi-Assets bald wieder outperformen sehen? Sollte sich der Bitcoin-Preis halten können, dürfte das der Fall sein.
Neben einem möglichen DeFi-Trend könnte uns auch ein echter Trend der Interoperabilität bevorstehen. In persönlichen Gesprächen fällt uns auf, dass viele Menschen nach wie vor denken, dass es nur für wenige Blockchain-Projekt, vor allem bei den Smart-Contract-Plattformen, Platz haben werden. Die Zukunft der Blockchains dürfte allerdings in der Interoperabilität liegen.
Auf diese fokussieren sich einige Projekte, allen voran, Cosmos (ATOM), Quant (QNT) oder ICON (ICX). Insbesondere das letzte Projekt haben wir in unserem Newsletter immer mal wieder thematisiert. Hier steht in den nächsten Wochen die Migration auf das neue System, Icon 2.0 an. Die Erwartung in Bezug auf die damit verbundene Interoperabilitätstechnologie BTP (Blockchain Transmission Protocol) ist gross. Dieses und das Thema der Interoperablität im Allgemeinen werden wir in einem zukünftigen Beitrag bald einmal noch genauer betrachten.
Was ist Miner Extractable Value (MEV) und wieso du dich dafür interessieren solltest.
Um die Frage weshalb du dich für MEV interessieren solltest vorwegzunehmen, reicht ein kurzer Blick auf die Statistik: Allein im Januar dieses Jahres wurden auf der Ethereum-Blockchain durch MEV rund 57 Millionen USD extrahiert. Nutzt du DeFi hin- und wieder, besteht durchaus die Wahrscheinlichkeit, dass auch du bereits «Opfer» dieser Praktiken wurdest.
Aber was ist Miner Extractable Value, oder Maximal Extractable Value wie es auch gerne genannt wird. MEV beschreibt den Profit, welcher ein Miner erwirtschaften kann, indem er bei der Erstellung eines Blocks der Blockchain willkürlich einzelne Transaktionen in den Block einschliesst, ausschliesst oder die Reihenfolge der Transaktionen in diesem Block zu seinem Vorteil verändert.
Ein Blick hinter die Kulissen der Blockchain 🎦
Um zu verstehen wie das möglich ist, benötigen wir ein Grundverständnis davon, was genau hinter den Kulissen abläuft, wenn eine Ethereum-Transaktion durchgeführt wird.
Möchte Nutzer A etwa 1 Ether an Nutzer B senden, so teilt er diese geplante Transaktion einem Node mit. Verschiedene Nodes teilen dann Informationen über geplante Transaktionen in einem sogenannten «Memory-Pool». Aus diesem «Mempool» wählen Miner schliesslich die Transaktionen aus, welche Sie in den nächsten Block integrieren möchten.
Ein User kann die Chance, dass seine Transaktion im nächsten Block integriert wird - und somit schneller finalisiert wird – erhöhen, indem er höhere Transaktionsgebühren (sog. «gas-fees») für die Durchführung bezahlt. Miner haben dann den Anreiz, diejenigen Transaktionen in ihren Block aufzunehmen, die ihnen die höchsten Gas Fees als Anreiz bieten.
Entgegen dem allgemeinen Verständnis befinden sich Miner in der privilegierten Position, ihnen bekannte Informationen über geplante Transaktionen zu ihrem eigenen wirtschaftlichen Vorteil auszunutzen. Verschiedene Methoden, wie etwa Front-Running, Back-Running oder Sandwich-Attacken ) erlauben es ihnen, ETH in ihre eigene Taschen zu extrahieren. Bei den Sandwich-Attacke handelt es sich um eine Kombination aus Front- und Back-Running. Ein Miner integriert eine eigene Transaktion in den Block, vor und nach einer Transaktion von grossem Wert, um so von der durch die grosse Transaktion ausgelösten Kursschwankung profitieren zu können.
Ähnliche Herausforderungen wie in der klassischen Welt
MEV ist vor allem dann ein «Problem», wenn eine Blockchain mittels Smart-Contracts eine Vielzahl an Finanzanwendungen ermöglicht. So hat DeFi komplexe Finanzprodukte auf der Blockchain geschaffen, die Arbitragemöglichkeiten erlauben, die wiederum von einigen durch das Ausnützen von MEV eher realisiert werden können. Auf Bitcoin, wo die Transaktionen gewissermassen «simpler» sind, lohnt sich MEV weniger.
Die Verlierer bei MEV sind vor allem die Nutzer des Blockchain-Netzwerkes, deren Transaktionen zu schlechteren Konditionen, in einem späteren Block oder mit erhöhten Gas Fees ausgeführt werden. Als besonders problematisch gilt: Oftmals sind sich die Nutzer dieser Problematik überhaupt nicht bewusst. Umso wichtiger also, dass man sie darauf aufmerksam macht. Ähnliche Aufklärungsarbeit wird ja auch in der traditionellen Finanzwelt verrichtet. Unter dem Stichwort «Payment For Order Flow» sollen private Trader ebenfalls darüber aufgeklärt werden, das High-Frequency-Tradingfirmen teils eine Art Front-Running betreiben. Auch in der klassischen Finanzwelt sind diese Praktiken natürlich umstritten.
Solche Entwicklungen gilt es genau im Auge zu behalten, denn wie wir gesehen haben, verzerrt MEV den Markt und erschwert fairen Handel. Es bleibt spannend zu beobachten, ob und wie die verschiedenen Smart-Contract-Plattformen solche Probleme angehen werden.
Schon gewusst?
Dem anonymen Bitcoin-Begründer Satoshi Nakamoto wurde in Budapest, der Hauptstadt Ungarns, eine Statue gewidmet. Während von verschiedenen Seiten schon der Nobelpreis für Nakamoto gefordert worden ist, hat man ihm nun «wenigstens» ein Denkmal geschaffen. Verdient hat er das allemal. Interessant ist, dass seine Statue nicht unweit von derjenigen von Steve Jobs ist… 👀
Nakamoto kaum eine Statue geben würde wohl die derzeitige Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde. Einmal mehr hat sie sich in alter Laier gegen Bitcoin und Kryptowährungen ausgesprochen. Kryptowährungen seien keine Währungen.
Damit liegt sie gar nicht mal so falsch. Bitcoin und potenziell auch andere Kryptos sind nämlich viel mehr als das. So stellt die öffentlichen Blockchain Bitcoin eine neuartige, globale Settlement-Infrastruktur für ein neues nicht-staatliches Basisgeld dar. Darauf aufbauen lässt sich – und das ist bereits in vollem Gange – ein ganz neues, dezentrales Finanzsystem, ein Finanzsystem 2.0 eben. Ein paar Ausführungen von Insight DeFi zu diesem Thema finden sich hier oder hier.
NFTs - Phänomenal Surreal
Erinnerst du dich noch vor zwei Wochen, als wir von millionenschweren CryptoPunks, sechsstelligen Pinguinen und dem gelangweilten Affenclub erzählt haben. Nun, schnall dich an, das war erst der Anfang. In der Welt der Non-fungible Tokens, kurz NFTs, hat sich bereits ein neuer Trend entwickelt, der noch eine Schippe drauflegt. Projekt Loot!
Weisse Pixel auf schwarzem Grund
Projekt Loot hört sich zunächst simpel an. Dom Hofmann, der Schöpfer dieser Idee, hatte Ende August per Twitter angekündigt, seine neueste NFT-Kreation gratis zu verteilen. Die Empfänger hatten jeweils nur die Mint-Kosten selber zu berappen, also die Ether, welche bezahlt werden müssen, um ein NFT auf die Ethereum-Blockchain zu schreiben (aktuell zwischen 70 und 300 CHF).
Die 8000 NFTs, von welchen Dom Hofmann 220 für sich selber behielt, gingen denn auch innert 4 Stunden über den Tisch. Schaut man sich die NFTs an, schluckt der Normalbürger erst einmal leer. Man sieht weisse Wörter in englischer Sprache auf schwarzem Grund. Kein Bild, keine Kunst, nur langweilige Schrift. Und dafür haben Leute Geld bezahlt, fragt man sich.
Die Sache wird noch merkwürdiger, wenn man sich die Preise anguckt, zu welchen diese NFTs auf der Auktionsplattform OpenSea derzeit gehandelt werden. Günstigstes Angebot beläuft sich auf 7.7 ETH, was circa 25’000 CHF entsprichst. Rekordpreis für ein Loot NFTs ist Stand heute: $946’000 USD.
Kreativität, Selbstbestimmung und eine leeres Blatt 🖊️
Was vor einem Jahr noch undenkbar war - dass man für eine digitale Liste mit Wörtern solche Summen ausgeben würde - scheint heute in den Augen vieler Kryptoenthusiasten gut investiertes Geld zu sein. Doch für was stehen diese Wörter und was kann man mit einem Loot NFT, auch Loot Bag genannt, machen?
Laut dem Erfinder handelt es sich bei der Kombination von Wörtern um die Ausrüstung eines Abenteurers. Jede Wortliste ist eine einzigartige Kombination dieser Ausrüstungsgegenstände, wobei die einzelnen Gegenstände auf vielen verschiedenen Listen vorkommen. Gewisse Gegenstände sind rarer als andere, ebenso wie gewisse Kombinationen rarer sind als andere. Dies gibt den Loot Bags unterschiedlichen Wert. Jede Liste enthält insgesamt 8 Gegenstände aus 8 verschiedenen Kategorien, welche da sind: Waffe, Brustpanzer, Helm, Gürtel, Schuhe, Handschuhe, Halskette und Ring.
Das Aussehen und die Fähigkeiten der Gegenstände hat Dom Hoffmann bewusst offen gelassen. Die Kryptogemeinschaft soll und darf sich hier selbst kreativ zeigen und die Geschichte, resp. das Spiel um diese Gegenstände herum eigenhändig entwerfen. Natürlich liessen erste Visualisierungen nicht lange auf sich warten.
Visualisierung des Twitter-User gremplin: “Ich kann nicht aufhören, über Loot nachzudenken.”
Andere haben ähnlich den Cryptopunks die Gegenstände in Pixeltechnik durch künstliche Intelligenz herstellen lassen, wie dieses Beispiel zeigt:
Visualisierung durch künstliche Intelligenz von Twitter-User MOΞ
Bottom-up Approach
Doch was das Projekt wirklich spannend macht, ist der Ansatz der Spielkreierung. Anstatt dass die Regeln, die Figuren, das Aussehen, die Möglichkeiten, ja das ganze Spiel vom Spieleentwickler vorgegeben werden, wurden bei Projekt Loot nur einige wenige Bausteine zur Verfügung gestellt. Nutzer und Fans dürfen nun mit diesen NFT-Bausteinen, ähnlich wie beim Legosteine spielen, eigene, neue Welten kreieren.
Die Visualisierungen der Gegenstände ist hierbei nur der erste Schritt. Mittlerweile gibt es Internetforen, z.B. die Divine Robe Community, welche nur von Leuten besucht werden können, welche über bestimmte Loot Gegenstände verfügen. Andere Projekte wie lootcharacter lassen Besitzer eines Loot Bags einen einzigartigen Avatar minten, welcher wiederum als NFT auf der Blockchain abgelegt wird.
Der Schöpfer des Projektes hat kürzlich angekündigt, dass die Besitzer von Loot Bags bald digitales Land passend zu ihren Bags minten können. So kommt eine weitere, handelbare Spielkomponente dazu, welche wiederum mehr Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Spiels mit sich bringt.
Lootmart ermöglicht es, den Loot Bag in seine Einzelteile zu zerlegen, welche dann verkauft und getauscht werden können, um so den eigenen Abenteurer nach seinen Wünschen auszustatten.
Ebenso wurde das Problem erkannt, dass durch die limitierte Anzahl an Loot Bags nur eine begrenzte Anzahl Spieler am Spiel teilnehmen können. Deshalb sind Überlegungen im Gange, einen Standard Loot Bag für jedermann frei zur Verfügung zu stellen, der zwar keinen Wert hat, aber dennoch die Teilnahme am wachsenden Loot Universum ermöglicht.
Geldsegen, Geldregen 🤑
Ein solches Spiel braucht natürlich auch eine eigene Währung. Findige Entwickler haben deshalb die Kryptowährung Adventure Gold (AGLD) ins Leben gerufen. Halter dieser Token können unter anderem an Abstimmungen bezüglich des Spiels teilnehmen und so die Zukunft des Projektes teilweise mitbestimmen.
Spannend ist jedoch, dass jeweils 10’000 Adventure Gold Tokens bei der Erschaffung der Währung an jeden Halter eines Loot Bag gratis verteilt wurden (sogenannter Airdrop). Zu Spitzenzeiten hatte dieser Airdrop 70’000 CHF wert und auch heute noch sind es circa 30’000 CHF. Man stelle sich das einmal vor:
Vor 2 Wochen haben diese Besitzer für circa $150 einen NFT gekauft.
Dieser ging viral und sein Wert hat sich mindestens 200x erhöht.
Kurze Zeit später kriegte man noch einen Airdrop über mehrere zehntausend Franken, ohne etwas dafür gemacht zu haben.
Willkommen in der neuen Welt der Cryptos!
Was bitte hat das mit mir zu tun?
Diese nette Geschichte über Projekt Loot klingt irgendwie irrwitzig und wird bei vielen Lesern Fragezeichen auslösen. Verpasse ich etwas? Hat sich die Welt so schnell verändert und ich habe es nicht mitbekommen. Hat man den goldenen Topf am Ende des Regenbogens gefunden, ohne dass mir jemand etwas davon gesagt hat?
Nun, der spannend Punkt dieser Geschichte ist folgender: Ein Bottom-Up-Ansatz kann das ungeheure Potential der Massen freisetzen. Wie wir bereits bei Open Source Projekten wie Linux und Internetforen wie WallStreetBets erlebt haben, scheint in der digitalen Welt der Bottom-Up Ansatz oftmals erfolgreicher zu sein als hierarchische Planung.
Müssen z.B. für einen Marvel Kinofilm Millionen von Kapital beschafft, Künstler, Regisseure, Drehbuchautoren bezahlt und eine kolossale Maschinerie in Gang gesetzt werden, so reichen in der Bottom-Up-Welt 8000 schwarze Quadrate mit weisser Schrift für die Erschaffung eines neuen Metaversum aus, welches innert Wochenfrist Millionen wert ist. Die intrinsische, chaotische Kreativität von Vielen kann mehr erreichen als die koordinierte, entlöhnte Kreativität von Wenigen.
Nach solch dezentralisierten Bottom-up-Projekten gilt es denn in Zukunft auch die Augen und Ohren offenzuhalten. Denn diese entfesseln das kreative Potenzial tausender Enthusiasten weltweit und dürften so für unzählige Durchbrüche, Neuerfindungen und virale Trends verantwortlich sein. Ob man nun in den Adventure Gold Token investieren soll, sei hier offengelassen. Nur soviel soll gesagt sein: Wer an den langfristigen Erfolg solcher Projekte glaubt, kann sich damit eine goldene Nase verdienen.