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Dreht jetzt der Wind, Inflation die es in sich hat, Earndrop – Dein Airdrop-Tool, Minecraft verbannt NFTs, Solana: Zukunft oder Einbahnstrasse
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Market Update: Dreht jetzt der Wind?🟡
Earndrop – Dein Airdrop-Tool 🟡
Solana: Zukunft oder Einbahnstrasse 🟢
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🟡 Market Update: Dreht jetzt der Wind?
geschrieben von Pascal Hügli
Die vergangene Woche wirkte wie Balsam für die Seele eines jeden Krypto-Investors. Die Kursbewegungen waren mehrheitlich im grünen Bereich. Während Bitcoin in den letzten sieben Tagen ungefähr 13% gestiegen ist, erholte sich Ether im gleichen Zeitraum gar um 30%. Nach den roten Monaten stellt sich Investoren die Frage: Haben Kryptoassets ihren Boden erreicht? Handelt es sich bei den Kurssteigerungen der vergangenen Tagen um eine anhaltende «Erleichterungsrally»? Oder haben wir es vielleicht doch mit einer sogenannten Bullenfalle zu tun, die schliesslich zu neuen Tiefs führen wird?
Dass Ether diesen Preisaufschwung angeführt hat, ist wenig verwunderlich. So scheint das bevorstehende General-Update nun immer konkreter zu werden. Gemäss den Entwicklern hinter dem Update soll der sogenannte «Merge» für Ende August geplant und bis zum 19. September umgesetzt sein:
Ungefährer Zeitplan für den ETH Merge
Natürlich ist auch dieser Zeitplan nicht in Stein gemeisselt. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, wurde das Update immer wieder verschoben. Gleichwohl wird diese Umstrukturierung der Ethereum-Blockchain, deren Implikationen wir in diesem Beitrag ausführlich beschrieben haben, von verschiedenen Seiten als bullisches Ereignis erachtet. Nicht zuletzt deshalb haben auch institutionelle Anleger ihre Long-Positionen auf Ether erhöht, was den Preisanstieg der letzten Tage erklärt.
Das Narrativ des bevorstehenden Ethereum-Updates ist derzeit sicher das stärkste aller Krypto-Narrative. Wie lang es noch anhalten wird, ist schwierig zu beurteilen. Einige glauben, dass sich das ETH/BTC-Verhältnis in den kommenden Wochen weiter zugunsten von Ether entwickeln wird. Dürfte das stimmen, würde Ether gegenüber Bitcoin eine Outperformance hinlegen. Für Trader, die ihren BTC-Bestand erhöhen möchten, könnte sich Ether somit als probates Mittel herausstellen, dieses Ziel zu erreichen.
Aber aufgepasst: Gewiss ist Ether derzeit stärker als andere Kryptoassets von einer FOMO getrieben, der Angst also, etwas zu verpassen. Auch ist es so, dass über die Auswirkungen des ETH-Merge noch immer viel Halbwissen verbreitet wird, insbesondere in Bezug darauf, wie das Update die Angebotsseite von Ether unmittelbar nach seiner Aktivierung beeinflussen wird. Wer sich davon nochmals ein klares Bild machen möchte, dem sei abermals unser Special vor ein paar Wochen empfohlen.
Die richtigen Signale – welche sind das?
Bevor man Ether allerdings für den Krypto-Aufschwung zu viel Kredit gibt, sollte nicht vergessen gehen, dass sich auch die Aktienmärkte in den vergangenen Tagen erholt haben. So durchlebte der US-amerikanische Aktienindex S&P500 ebenfalls grösstenteils eine grüne Woche:
Hauptgrund für die Erholung war einmal mehr der schwächelnde Dollar. Zwar könnte der Dollar in der kommenden Woche nochmals etwas stärker werden, gemeinhin sieht es jedoch danach aus, dass er seinen grössten Anstieg bereits hinter sich hat und vielleicht sogar weiter nach unten korrigieren könnte.
Eines der derzeit noch existierenden Risiken sind die Q2 Quartalsabschlüsse der US-Unternehmen. Sollten diese bei der nächsten Publikation in ein paar Tagen schlechter ausfallen als erwartet, müssten Aktienbewertungen nochmals nach unten korrigiert werden, was letztlich auch die Preise drücken würde.
Für die mittlere First scheinen die Weichen jedoch auf Erholung gestellt zu sein. Dieser Überzeugung sind vor allem Marktbeobachter, die in ihren Analysen hauptsächlich auf die Zinsraten der Anleihen schauen. Wie argumentiert wird, hätten die Zinsen entscheidender US-Anleihen ein vorübergehendes Hoch erreicht und würden nun weiter fallen.
Dieser Umstand soll deshalb entscheidend sein, weil es der US-Zinsmarkt bei den Anleihen und nicht die US-Notenbank ist, welche den Takt für die Märkte vorgibt. So würden die Zentralbanken nämlich stets hinterherhinken. So wird die US-Notenbank die Zinsen am kurzen Ende – auch Federal Funds Rate genannt – wohl noch weiter erhöhen. Sollten die Zinsen der US-Anleihen jedoch wie erwartet weiter fallen, ist das ein Signal, dass die Zentralbank bei den Zinserhöhungen nicht mehr viel Spielraum hat.
Doch nicht nur die Zinsraten des US-Anleihenmarktes scheinen zu signalisieren, dass den Zentralbanken das Pulver zur Inflationsbekämpfung bald ausgehen könnte. Glaubt man verschiedenen Indikatoren, dann wird die Wirtschaftsrezession immer wahrscheinlicher. So könnte der gegenwärtige Einbruch der Wirtschaftstätigkeit dazu führen, dass wir mit der Veröffentlichungen der bevorstehenden BIP-Zahlen nächste Woche offiziell in eine Rezession schlittern.
Eine solche hätte schliesslich zur Folge, dass die US-Notenbank mit ihrer Strategie der Liquiditätsdrosslung zur Inflationsbekämpfung kurz treten und ihren Kurs definitiv ändern müsste. Sobald die Zentralbanken vor der Inflation kapitulieren müssen, dürfte sich das auf die meisten Vermögenspreise inflationär auswirken. Und genau dann dürften Kryptoassets einmal mehr zu den schnellsten Pferden gehören.
🟢 Diese Inflation hat es in sich
geschrieben von Pascal Hügli
Die Inflation schlägt derzeit überall um sich. Besonders tragisch ist die Situation in Argentinien. Noch vor 2 Monaten konnten wir unsere Stablecoins (USDC, USDT & BUSD) - mehr dazu liest du in diesem Beitrag - für den Kurs von 200 zu 1 tauschen. Für einen Dollar erhielten wir also 200 argentinische Pesos. Heute hat sich der Kurs so stark verschlechtert, dass man für einen Dollar über den inoffiziellen Blue-Dollar-Pesos-Markt bereits 314 argentinische Pesos erhält. Das entspricht einer Inflationsrate von mehr als 50%!
Projekte wie Zero oder Liquity gewinnen daher immer stärker an Beliebtheit. Während Zero auf einer Bitcoin-Sidechain (RSK) läuft, basiert Liquity auf Ethereum. Beide Protokolle machen es möglich, Kryptoassets als Besicherung zu hinterlegen und dagegen zinslose US-Dollar-Stablecoin-Kredite aufzunehmen - ohne dabei über eine Bank gehen zu müssen.
Inoffizieller und offizieller Wechselkurs US Dollar zu Argentinischem Peso
🟡 Earndrop – Dein Airdrop-Tool
geschrieben von Manuel Jungen
Bist du für einen Airdrop berechtigt , ohne davon zu wissen? Diese Frage lässt sich ganz einfach mit einem Tool namens Earndrop beantworten. Einfach die Walletadresse eingeben und abchecken, ob auch du berechtigt bist um von einem kürzlich durchgeführten Airdrop zu profitieren.
Auch wenn das Tool eine Gratis- sowie eine Bezahl-Version anbietet, ist das Schöne, dass du ohne zu zahlen darüber informiert wirst, ob du für Airdrops berechtigt bist. Gleichzeitig siehst du auch, was diese Airdrops bei aktuellem Marktpreis wert sind. Du erfährst also direkt, ob es sich lohnt, die 29-. USD Monatsgebühr zu zahlen, um weitere Informationen zu erhalten. Und einige Basic Airdrops sind bereits in der Gratisversion sichtbar.
Berechtigte Airdrops mit Angabe des Marktwerts – diese Airdrops müssten mit Earndrop Prime freigeschalten werden (Kosten: 29.- USD) – Dieser Post ist nicht gesponsert 😉
Welche Brückenprotokolle weisen noch keine Tokens auf – Eine Übersicht mit Airdrop-Potential
Fast noch spannender ist folgendes Tool von Earndrop: Eine Liste aller Brückenprotokolle mit der jeweiligen Angabe über das Vorhandensein eines Tokens.
Im Hinblick auf die zunehmende Wichtigkeit von Interoperabilitätslösungen sind Brückenprotokolle zentrale Akteure von steigender Bedeutung. Dies sollte sich zukünftig auch in deren Bewertungen widerspiegeln. Einige davon (wie bspw. Hop Exchange) haben Ihren Token bereits via Airdrop an die Nutzer verteilt, andere besitzen zurzeit noch keinen eigenen Token.
Folgende Liste kann ein interessanter Anhaltspunkt dabei sein, wenn man seine Assets sowieso von einer Blockchain an eine andere senden möchte. Es ist wohl kaum eine schlechte Idee, in einem solchen Fall diejenige Bridge zu verwenden, welche noch keinen Token hat, um seine Chancen, einen Airdrop zu erhalten, zu maximieren.
Brückenprotokolle für diverse Blockchains (angegeben in Farbe) mit Angabe zu Token. Die komplette Liste findest du hier.
🟢 Schon gewusst? Minecraft verbannt NFTs
Minecraft, eines der zur Zeit beliebtesten Computerspiele, spricht sich gegen NFTs aus.
Mehr dazu hier:
🟢 Solana: Zukunft oder Einbahnstrasse
geschrieben von Daniel Jungen
Für einen Research-Auftrag durfte ich mich die letzten Tage mit Solana beschäftigen. Dabei ist mir klar geworden, wie wenig ich eigentlich über diese Layer 1 Smart Contract Blockchain weiss. Deshalb nachfolgend ein kurzer Einblick in die spannende Welt des Solana-Universums.
Von Qualcomm bis Solana
Das Solana-Netzwerk ist im März 2020 live gegangen. In diesem Zeitraum haben diverse andere “Ethereum-Killer” wie Avalanche oder Polkadot ebenfalls ihre Netzwerke lanciert. Die Lancierung von Solana fiel also in den Zeitraum eines allgemeinen Layer 1 Booms. Dies zeigt sich auch an der Preisentwicklung von Solanas hauseigener Währung SOL. Im März 2020 wurde SOL noch deutlich unter $1 gehandelt. Mitte Jahr 2021 dann lag der Kurs auf über $250.
Die zündende, grundlegende Innovation, welche Solana möglich machte, hatte Anatoly Yakovenko - einer der Gründer von Solana - aber bereits 2017 in einem Whitepaper erläutert. In dieser Schrift beschreibt er einen neuartigen Mechanismus, wie Blockchains eine “eigene, interne Uhr” betreiben können, um so nicht von einem zentralisierten, manipulierbaren Netzwerk-Zeitprotokoll abhängig zu sein. Dieser Mechanismus, genannt Proof-of-History, erlaubt es, die Blöcke einer Blockchain in einer eindeutigen zeitlichen Reihenfolge zu sortieren. Dies geschieht aber um ein Vielfaches schneller als es der Proof-of-Work Mechanismus bei Ethereum und Bitcoin erlaubt.
Vor der Veröffentlichung dieses Papers hatte sich Anatoly Yakovenko bereits seit Jahren mit der Frage beschäftigt, wie man Computer-Netzwerke effizient synchronisieren kann. Zusammen mit den beiden Solana-Mitgründer Greg Fitzgerald und Stephen Akridge hat er bei Qualcomm bei der Entwicklung von Betriebssystemen für die ersten Smartphones mitgearbeitet und sich dabei intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt.
Nachdem Anatoly seine Idee publiziert hatte, begann das Dreiergespann, eine erste Version des Proof-of-History Algorithmus zu entwickeln und ein Testnetzwerk aufzubauen. Zuerst nannten sie ihr Projekt Loom - zu deutsch: Webstuhl/Kabelbaum - da es alle Transaktionen auf einer einzigen, skalierbaren Blockchain vereinigen sollte.
Wegen der Verwechslungsgefahr mit einem gleichnamigen Layer 2 Projekt auf Ethereum beschloss das Team aber bald darauf, ihr Projekt auf Solana umzubenennen. Der Name Solana ist eine Hommage an einen kleinen gleichnamigen Strand in Kalifornien, wo Anatoly und Steven während ihrer Zeit bei Qualcomm gelebt und gesurft haben.
Die schnellste Blockchain der Welt?
Die grössten Blockchain-Netzwerke der Welt, Ethereum und Bitcoin, haben eine stark beschränkte Kapazität und können zur Zeit nur etws 5-7 Transaktionen pro Sekunde (TPS) im Falle von Bitcoin und 15-25 TPS bei Ethereum verarbeiten. Dies reicht natürlich nicht aus, um die weltweite Nachfrage abzudecken, weshalb in den vergangenen Jahren diverse Skalierungslösungen entwickelt wurden (Lightning-Netzwerk, Layer 2s).
Diese Lösungen verkomplizieren aber das Nutzererlebnis stark, da Kryptowährungen nun gebridged werden müssen, neue Wallets von Nöten sind und Nutzer zwischen verschiedenen Lösungen hin und her wechseln müssen.
Solana verfolgt einen anderen Ansatz. Anstatt eine Blockchain durch Schichten zu skalieren, benutzt Solana den Proof-of-History Mechanismus und weitere Innovationen, um die Blockzeit auf 400 Millisekunden (0.4 Sekunden) zu verkürzen (Ethereum ~15 Sekunden, Bitcoin ~10 Minuten). Des Weiteren hat die Solana-Blockchain keine festgelegte maximale Blockgrösse wie z.B. Bitcoin, weshalb auch die Gebühren für Transaktionen sehr niedrig sind. Eine Standard-Transaktion auf Solana kostet etwa $0.00025, also quasi nichts.
Das Resultat ist eine Blockchain, welche bis zu 50’000 Transaktionen pro Sekunden - zumindest in einer Testumgebung - verarbeiten kann. Dies ist weit mehr als alle direkten Konkurrenten zur Zeit vorweisen können. Solana sieht sich deshalb als die eine Blockchain für alle Anwendungsfälle - sei dies für das Bezahlen eines Kaffees, DEX Handel, NFT Trading oder Metaverse Transaktionen. Fairerweise muss aber gesagt werden, dass Solana zur Zeit nur 3000-4000 TPS verarbeitet, da keine grössere Nachfrage vorhanden ist.
Proof of History: Ein einzigartiger Zeitstempel
Solanas spektakuläre Geschwindigkeit wird durch acht technische Innovationen ermöglicht. Diese hat Solana-Gründer Anatoly in seinem Blog ausführlich erklärt. Der Eckstein, auf dem das gesamte Solana-Geäude aufgebaut ist, ist der Proof-of-History (PoH) Mechanismus. PoH ist kein Konsensmechanismus wie Proof-of-Work oder Proof-of-Stake, sondern fungiert als Uhr innerhalb eines Netzwerks.
Dies mag simpel klingen, da in unserem Alltag die einheitliche Zeitmessung ein längst gelöstes Problem ist. Doch innerhalb eines Computer-Netzwerks, dass auf keine Informationen von Aussen vertrauen darf, stellt die Erstellung eines Zeitstempels eine Herausforderung dar. Dabei ist weniger die absolute Zeit wichtig, als vielmehr die Tatsache, dass Zeit verstrichen ist und so eine eindeutige zeitliche Reihenfolge von Transaktionen und Blöcken festgelegt werden kann.
Bitcoin hat dieses Problem gelöst, indem zuerst ein mathematisches Rätsel gelöst werden muss, bevor ein weiterer Block an die Blockchain angehängt werden darf. Dies garantiert, dass ein Minimum an Zeit verstreicht, verlangsamt aber das Netzwerk, da alle Netzwerkteilnehmer des Rätsels Lösung miteinander kommunizieren und verifizieren müssen.
Solana hat deshalb mit PoH eine ‘kryptografische Uhr’ entwickelt, deren aktueller Stand jedem Block wie ein Zeitstempel aufgedrückt wird. Diese ‘Uhr’ ist technisch gesehen eine Verzögerungsfunktion (Verifiable Delay Function). Eine Verzögerungsfunktion erfordert eine bestimmte Anzahl von aufeinanderfolgenden, mathematischen Schritten. Diese erzeugen ein eindeutiges Resultat, welches einfach von jedermann überprüft werden kann. Mit Hilfe dieser Verzögerungsfunktion hat Solana eine dezentrale Uhr geschaffen, welche nicht verfälscht werden kann.
Proof-of-History: Solanas interne ‘Uhr’
Jedem Solana-Block wird nun dieser eindeutige Zeitstempel zum Zeitpunkt der Herstellung aufgedrückt. Die Folge davon ist, dass Solana-Blocks nicht einer nach dem anderen produziert und dem Netzwerk kommuniziert werden müssen, sondern Blocks parallel von verschiedenen Netzwerkteilnehmern hergestellt werden können. Dank des Zeitstempel können diese im Nachhinein an das Netzwerk kommuniziert und in die richtige zeitliche Reihenfolge sortiert werden. Dies erlaubt es Solana, sehr viele Transaktionen in kurzer Zeit zu verarbeiten.
Zu gut, um wahr zu sein?
Solana behauptet von sich selber, eine öffentliche, dezentrale und erlaubnisfreie Blockchain zu sein. Dennoch wird das Projekt immer wieder kritisiert, nicht wirklich dezentral zu sein.
Schauen wir uns das bekannte Blockchain-Trilemma an, so sehen wir, dass eine Blockchain nur zwei der drei Kriterien Sicherheit, Skalierbarkeit und Dezentralität auf hohem Niveau erfüllen kann. Wo setzt denn nun die Kritik bei Solana an?
Um als Validator, also als vollwertiger Netzwerkteilnehmer, am Solana Netzwerk teilnehmen zu können, braucht es extrem leistungsstarke Computer und eine Hochleistungs-Internetverbindung. Dies, damit die hohen Transaktionsvolumen bewältigt werden können. Konkret heisst das: Ein Computer mit 16- oder 32-Core Prozessor und mindestens 256 GB Ram muss verwendet werden. Kostenpunkt: circa 12’000 CHF. Zusätzlich braucht es eine Internetverbindung mit mindestens 1 Gbit/s, besser wären aber bis zu 40 Gbits/s. Dies ist schneller als es die meisten Glasfaserleitungen in Wohngebäuden ermöglichen, weshalb der Hochleistungscomputer idealerweise in einem Rechenzentrum untergebracht werden muss.
Das sind sehr hohe Anforderungen für einen Validator, was natürlich den Kreis derer, welche aktiv am Netzwerk teilnehmen können, stark einschränkt. Dennoch ist die Zahl der Validatoren stetig gewachsen und das Solana-Netzwerk weist zur Zeit ~1’891 Validatoren auf.
Ein weiterer Kritikpunkt an Solana ist, dass das Netzwerk bereits mehrere Male über Stunden stillgestanden ist. Teilweise musste das Netzwerk in einem koordinierten Einsatz der Validatoren neu gestartet werden. Solche Unterbrüche lassen Fragezeichen an der Technologie hinter Solana aufkommen und die Tatsache, dass sich Validatoren koordinieren können, um das Netzwerk neu zu starten, spricht gegen eine hohe Dezentralität des Netzwerks.
Zukunft oder Einbahnstrasse
Die Meinungen über Solana gehen stark auseinander. Während einige das Solana-Modell als die Zukunft der Smart Contract Blockchains sehen, kritisieren andere die starke Abweichung von der ursprünglichen Krypto-Philosophie. Die objektive Wahrheit dürfte wohl irgendwo in der Mitte liegen.
Einerseits kann argumentiert werden, dass man eine nicht genügend dezentralisierte Blockchain besser mit einer zentralisierten Lösungen ersetzen würde. Dies wäre effizienter und kostengünstiger. Andererseits braucht nicht jeder Anwendungsfall ein so hohes Mass an Dezentralisierung wie Bitcoin oder Ethereum. Ein globales Geld wie Bitcoin ist anderen Angriffsvektoren ausgesetzt als eine Smart Contract Blockchain wie Solana.
Ausserdem darf nicht vergessen werden, dass günstige Transaktionsgebühren und Block Space bisher oft Mangelware waren, womit Solana hier sicherlich eine Marktlücke bedient. Zudem ist Solana erst etwas mehr als 2 Jahre jung, weshalb das Projekt sicherlich noch nicht ausgereift ist.
Wie oftmals in der Krypto-Welt ist es als Nutzer deshalb wichtig, ein Projekt zumindest in groben Zügen zu verstehen, um Risiken abschätzen zu können. Erst dann kann sinnvoll entschieden werden, welche Vermögenswerte dem Netzwerk anvertraut werden sollen. Solana bildet hier keine Ausnahme. Die Zukunft wird zeigen, wie verlässlich und sicher die Technologie unter extremer Belastung wirklich ist und ob das Netzwerk trotz hoher Anforderungen einen hohen Grad an Dezentralität erreichen kann.
Willst du noch mehr Informationen?
Spannende und einfach verständliche Podcasts (English) an je 30 Minuten hier und hier mit Solana Gründer Anatoly Yakovenko und Greg Fitzgerald über Solana aus dem Jahre 2019.